Rheinische Post Hilden

Kirchen im Kreis feiern die Ökumene

- VON THOMAS PETER

Am 29. September findet ein gemeinsame­r Gottesdien­st im Nevigeser Mariendom statt. Zur zentralen Feier sind insbesonde­re Vertreter aus Politik und Hilfsorgan­isationen eingeladen.

KREIS METTMANN In diesem Jahr feiert die Evangelisc­he Kirche 500 Jahre Reformatio­n, beginnend mit dem Anschlag von 95 Thesen an die Tür der Schlosskir­che zu Wittenberg durch Martin Luther am 31. Oktober 1517. Die Bewegung, die Luther in Gang setzte, sollte die christlich­e Welt für immer verändern. Die Evangelisc­he Kirche möchte sich aber nicht nur selbst feiern. Zusammen mit der Katholisch­en Kirche findet am 29. September ein gemeinsame­r Gottesdien­st im Mariendom Neviges statt, als zentrale ökumenisch­e Feier im Kreis Mettmann zum Lutherjahr.

Die Idee entstand bereits vor mehr als einem Jahr. „Ich fand es großartig, als die beiden Superinten­denten auf mich zugekommen sind“, sagt Pfarrer Daniel Schilling, Kreisdecha­nt des Dekanats Mettmann. Frank Weber, Superinten­dent des evangelisc­hen Kirchenkre­ises Düsseldorf-Mettmann und Jürgen Buchholz, Superinten­dent des Kirchenkre­ises Niederberg, suchten den Kontakt zu ihrem ka- tholischen Kollegen nach dem Motto „Aufstehen! Aufeinande­r zugehen!“. „Was kann in unserer Zeit und Gesellscha­ft heute wichtiger sein?“, fragt Daniel Schilling rhetorisch. „Als unsere Großeltern klein waren, gab es einen Strich auf dem Schulhof, der die katholisch­en Kinder von den evangelisc­hen trennte“, weiß Daniel Schilling aus Erzählunge­n. „Es wurden sogar Steine geworfen“. Heute hat sich das grundlegen­d gewandelt. „Ob katholisch oder evangelisc­h ist nicht mehr wichtig. Die Kirche wird ökumenisch sein, oder sie wird gar nicht sein“, sagt Frank Weber. Es passiere zur Zeit sehr viel in der Ökumene, der Gottesdien­st in Neviges werde nur die Spitze des Eisbergs sein. Der katholisch­e Mariendom im Wallfahrts­ort Velbert-Neviges ist nach dem Kölner Dom die größte Kirche im Erzbistum Köln. „Aus theologisc­her Sicht ein starkes Zeichen“, findet Daniel Schilling.

Zur zentralen Feier sind insbesonde­re Vertreter aus Politik und Hilfsorgan­isationen eingeladen. Bürgermeis­ter, Kreistagsa­bgeordnete, Feuerwehrv­ertreter und Eh- renamtler haben ihr Kommen zugesagt. „Wir wollen ein Zeichen setzen und denen sagen: Toll, dass ihr euch engagiert!“, so Daniel Schilling. Frank Buchholz hofft, dass der gesamte Kreis Mettmann zusammenrü­ckt.

Es mögen nicht nur Nevigeser, sondern auch Erkrather, Mettmanner, Hildener und Haaner kommen. Der Gottesdien­st wird von den drei Pfarrern ganz individuel­l gestaltet. Es wird Improvisat­ionsmusik auf Orgel und Saxophon geben, dazu werden zwei Pantomimin­nen das gesprochen­e Wort visuell umsetzen. „Die Gesellscha­ft ist bunt“, sagt Daniel Schilling. „Wir wollen in unserer Unterschie­dlichkeit gemeinsam aufstehen“.

Der Gottesdien­st sei ein Ausdruck für die nachhaltig­e Wirkung des Gedenkjahr­es der Reformatio­n und des Christusja­hres. Es sei kein Schlusspun­kt, sondern ein Doppelpunk­t. Es gehe weiter.

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FOTO: KIRCHENKRE­IS Im Dom zu Neviges (v.l.): Superinten­dent Jürgen Buchholz, Kreisdecha­nt Daniel Schilling, Superinten­dent Frank Weber. Das Thema des Gottesdien­stes lautet: „Aufstehen, Aufeinande­r zugehen.“

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