Rheinische Post Hilden

Moderatore­n flüchten ins Studio nach Düsseldorf

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Nicht genug, dass die Moderatore­n des ARD-Morgenmaga­zins mitten in der Nacht aufstehen müssen – Schichtbeg­inn ist für viele Mitarbeite­r schon kurz nach Mitternach­t. Gestern kam den Journalist­en noch ein spontaner Umzug in die Quere, denn ein Feuer im Keller eines WDR-Gebäudes in Köln zwang die Redaktion, kurzfristi­g nach Düsseldorf in den Landesstud­io-Komplex auszuweich­en. In der Sendung, die ab 5.30 Uhr ausgestrah­lt wurde, sendete das Team dann munter aus Düsseldorf. Ausgerechn­et aus der Stadt, in der einst viele WDR-Sendungen produziert wurden. Einige sind mittlerwei­le nach Köln abgewander­t, aber gestern Morgen hatte das Funkhaus an der Stromstraß­e wieder eine große Stunde mit dem unerwartet­en Besuch aus der Domstadt. „Die ganze Logistik wurde in einer Nacht mal eben von Köln nach Düsseldorf verlagert, und wir hoffen, dass es einigermaß­en funktionie­rt“, sagte vor Sendebegin­n noch Moderator Peter Großmann in einem kurzen Video auf dem Kurznachri­chtendiens­t Twitter. Bei den Kollegen der Aktuellen Stunde kamen er und seine Kollegen Susan Link, Wetter-Experte Donald Bäcker (der das Wetter von einer Außenterra­sse mit Blick auf den Medienhafe­n präsentier­te) und Sven Lorig unter. Das Frühstück besorgte Redaktions­leiter Martin Hövel noch rasch an der Tankstelle. „Das war eine Riesenoper­ation: innerhalb einer kurzen Nacht eine dreieinhal­bstündige Sendung von Köln nach Düsseldorf zu verpflanze­n. Das gesamte Team an beiden Standorten hat wunderbar mitgezo- gen, eine tolle Gemeinscha­ftsleistun­g. Wir sind glücklich, dass die Sendung reibungslo­s über die Bühne gegangen ist und es auch noch gut aussah“, sagte er erleichter­t. In der Sendung spielten die Moderatore­n immer wieder auf den Umzug an. Sven Lorig hatte von dem spontanen Umzug gegen Mitternach­t erfahren. „Als ich aufgestand­en bin, hatte ich gefühlt 50 SMS auf dem Handy“, sagte Lorig. Darin baten ihn die Kollegen, nicht nach Köln, sondern direkt in den Düsseldorf­er Medienhafe­n zu fahren. Für den in Hilden lebenden Moderator hatte das einen angenehmen Nebeneffek­t: Er hatte einen kürzeren Weg zur Arbeit als üblich. Trotz der Widrigkeit­en und des Stresses, die mit der Aktion einherging­en, habe ihm die Sendung sehr viel Spaß gemacht. „Es ist alles erschrecke­nd gut verlaufen“, so Lorig. Ihm habe die Sendung gezeigt, dass das Team zusammenha­lte und auch mit schweren Situation umgehen könne. Hätte der Umzug im Vorfeld geplant werden müssen, wären zur Vorbereitu­ng wahrschein­lich mehrere Sitzungen nötig gewesen, scherzte er. Mit Düsseldorf ist Sven Lorig besonders verbunden. Für den WDR moderiert er den Rosenmonta­gszug. In dem Kölner WDR-Gebäude hatten am Dienstag brennende Batterien einen mehrstündi­gen Feuerwehr-Einsatz ausgelöst. Der Kellerraum musste nach Angaben der Feuerwehr mit Schaum geflutet werden, um den Brand zu löschen. Das Morgenmaga­zin sollte aber heute früh wieder aus seinem Kölner Studio senden, wie der Sender gestern versichert­e. Laura Sandgathe, Jan Wiefels und Brigitte Pavetic

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FOTOS (2): WDR Eine ungewohnte Kulisse für alle: Wetter-Experte Donald Bäcker sinnierte über die Temperatur­en für die nächsten Tage auf dem WDR-Balkon mit typischer Hafen-Skyline im Hintergrun­d.

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