Bürogebäude in Hilden sind zunehmend gefragt
Der jüngste Verkauf beweist es: Investoren suchen mittlerweile auch in kleineren Städten nach Möglichkeiten für eine Kapitalanlage.
HILDEN Zugegeben, die Nachricht klingt ein wenig unverständlich. Ein „Family Office“aus NRW hat jetzt in Hilden ein Bürogebäude „zur langfristigen Bestandserhaltung erworben“. So heißt es in einer Pressemitteilung der Düsseldorfer RED Property GmbH & Co. KG. Doch für Hilden ist das eine gute Nachricht: Sie bedeutet, dass auch Bürogebäude in Hilden immer stärker gefragt sind.
Nun zur Übersetzung: Mit „Family Office“sind Gesellschaften gemeint, die das Geld vermögender Familien investieren. Diese Gesellschaften können den wohlhabenden Familien selbst oder Banken gehören, die mit dem Geld ihrer Kunden eine sichere Anlage suchen. Bis- lang, so erläutert es Gerd Kühn, Director Investment bei RED Property, waren dabei vor allem Immobilien in so genannten A-Städten gefragt – also zum Beispiel Düsseldorf, Köln, Hamburg. Doch „die Nachfrage am Markt ist größer als das Angebot“, weiß Kühn. Das heißt, es gibt mehr anlagewillige Investoren, als es in den so genannten A-Städten zum Verkauf stehende Immobilien gibt.
Daher suchen Anleger nun nach Alternativen. Und die finden sich in B-Städten wie Dortmund oder CStädten, zu denen RED Property auch Hilden zählt. „Noch vor Jahren war es schwieriger, in solchen Städten für den gewerblichen Bereich Investoren zu finden“, weiß Kühn. Doch der Markt sei in Bewegung, „und es ist viel Geld im Markt“, erklärt er. Nun erscheinen also auch Immobilien in C-Städten attraktiv, vorausgesetzt, sie sind in einem guten Zustand und weisen eine gute Lage auf. Um eine solche handelt es sich offenbar bei dem Objekt in Hilden, das sich am Westring in unmittelbarer Nähe zum Elbsee befindet. Für einen „mittleren siebenstelligen Betrag“haben die Investoren das dreistöckige Bürogebäude gekauft – als Kapitalanlage.
Das Haus wurde 1988 gebaut und umfasst 3500 Quadratmeter Mietf läche, die voll belegt ist. Für die Mieter hat der Eigentümerwechsel zunächst keine Folgen, denn Kauf bricht Miete nicht – die bestehenden Mietverträge bleiben unangetastet. Möglich sei es, das Gebäude „auszubauen und zu vergrößern“, erläutert Kühn. Einen Investitionsstau gebe es nicht, das Haus sei „in einem guten technischen Zustand“. Zuvor gehörte es einer privaten Investorengemeinschaft aus Köln.
Dass sich Kapitalanleger nun zunehmend auch in kleineren Städten umsehen, hat auch die Hildener Wirtschaftsförderung beobachtet. „Wir profitieren davon, dass Immobilien in Düsseldorf so stark nachgefragt sind. Da gibt es Überschwapp-Effekte auch nach Hilden“, sagt Christian Schwenger. Das merke man auch bei Vermietungen, so Schwenger, und verweist auf den Kfz-Verband, der erst kürzlich von Düsseldorf nach Hilden gezogen ist.