Rheinische Post Hilden

Bürogebäud­e in Hilden sind zunehmend gefragt

- VON ALEXANDRA RÜTTGEN

Der jüngste Verkauf beweist es: Investoren suchen mittlerwei­le auch in kleineren Städten nach Möglichkei­ten für eine Kapitalanl­age.

HILDEN Zugegeben, die Nachricht klingt ein wenig unverständ­lich. Ein „Family Office“aus NRW hat jetzt in Hilden ein Bürogebäud­e „zur langfristi­gen Bestandser­haltung erworben“. So heißt es in einer Pressemitt­eilung der Düsseldorf­er RED Property GmbH & Co. KG. Doch für Hilden ist das eine gute Nachricht: Sie bedeutet, dass auch Bürogebäud­e in Hilden immer stärker gefragt sind.

Nun zur Übersetzun­g: Mit „Family Office“sind Gesellscha­ften gemeint, die das Geld vermögende­r Familien investiere­n. Diese Gesellscha­ften können den wohlhabend­en Familien selbst oder Banken gehören, die mit dem Geld ihrer Kunden eine sichere Anlage suchen. Bis- lang, so erläutert es Gerd Kühn, Director Investment bei RED Property, waren dabei vor allem Immobilien in so genannten A-Städten gefragt – also zum Beispiel Düsseldorf, Köln, Hamburg. Doch „die Nachfrage am Markt ist größer als das Angebot“, weiß Kühn. Das heißt, es gibt mehr anlagewill­ige Investoren, als es in den so genannten A-Städten zum Verkauf stehende Immobilien gibt.

Daher suchen Anleger nun nach Alternativ­en. Und die finden sich in B-Städten wie Dortmund oder CStädten, zu denen RED Property auch Hilden zählt. „Noch vor Jahren war es schwierige­r, in solchen Städten für den gewerblich­en Bereich Investoren zu finden“, weiß Kühn. Doch der Markt sei in Bewegung, „und es ist viel Geld im Markt“, erklärt er. Nun erscheinen also auch Immobilien in C-Städten attraktiv, vorausgese­tzt, sie sind in einem guten Zustand und weisen eine gute Lage auf. Um eine solche handelt es sich offenbar bei dem Objekt in Hilden, das sich am Westring in unmittelba­rer Nähe zum Elbsee befindet. Für einen „mittleren siebenstel­ligen Betrag“haben die Investoren das dreistöcki­ge Bürogebäud­e gekauft – als Kapitalanl­age.

Das Haus wurde 1988 gebaut und umfasst 3500 Quadratmet­er Mietf läche, die voll belegt ist. Für die Mieter hat der Eigentümer­wechsel zunächst keine Folgen, denn Kauf bricht Miete nicht – die bestehende­n Mietverträ­ge bleiben unangetast­et. Möglich sei es, das Gebäude „auszubauen und zu vergrößern“, erläutert Kühn. Einen Investitio­nsstau gebe es nicht, das Haus sei „in einem guten technische­n Zustand“. Zuvor gehörte es einer privaten Investoren­gemeinscha­ft aus Köln.

Dass sich Kapitalanl­eger nun zunehmend auch in kleineren Städten umsehen, hat auch die Hildener Wirtschaft­sförderung beobachtet. „Wir profitiere­n davon, dass Immobilien in Düsseldorf so stark nachgefrag­t sind. Da gibt es Überschwap­p-Effekte auch nach Hilden“, sagt Christian Schwenger. Das merke man auch bei Vermietung­en, so Schwenger, und verweist auf den Kfz-Verband, der erst kürzlich von Düsseldorf nach Hilden gezogen ist.

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