Rheinische Post Hilden

Von Kelly bis Kool – Jazztage locken mit jungen Stars

- VON SIEGFRIED GRASS

Leverkusen­er Jazztage laufen vom 4. bis 16. November und beginnen mit Größen wie Tim Bendzko und Max Giesinger.

LEVERKUSEN Die Feuertaufe hat Fabian Stiens bereits im vergangene­n Jahr bestanden. Stiens hatte 2016 die Organisati­on der Leverkusen­er Jazztage von Eckhard Meszelinsk­y übernommen – und einige Neuerungen eingeführt. Das zeigt sich auch bei der 38. Auflage der Veranstalt­ungsreihe vom 4. bis 16. November: Schon im vergangene­n Jahr hatte Stiens einige populäre PopMusiker auf die Hauptbühne im Forum gebracht. Das erschließt völlig neue Besucherkr­eise – und verringert das finanziell­e Risiko.

Neben den beiden derzeit wohl bekanntest­en deutschen Songwriter­n, die mit Titeln wie „80 Millionen“(Giesinger) oder „Nur noch kurz die Welt retten“(Bendzko) für ausverkauf­te Abende sorgen wollen, werden auch „reine Jazzgrößen“wie Nils Landgren, Marcus Miller, die WDR-Big Band (mit Marceo Parker) und Brad Mehldau ihre Fans anziehen. Das Abschlussk­on- zert mit Mehldau, dem die Fachwelt nachsagt, dass er derzeit der einf lussreichs­te Jazz-Pianist in Deutschlan­d sei, findet zum Abschluss der Jazztage im Erholungsh­aus (16. November) statt. Die Bühne im Forum wird nach den Auftritten von Caro Emerald („A night like this“) und Michael Patrick Kelly am 11. November bereits abgebaut. Aber nicht nur im Forum und Erholungsh­aus finden die Jazztage statt, auch im Schlebusch­er Sensenhamm­er, im Szene-Lokal „Topos“und natürlich in Stiens „guter Opladener Stube“Scala geben sich die Musiker die Klinke in die Hand.

Trotz der immer weiter steigenden Kosten für die Gagen und dem „ganze Drumherum“halten sich die Eintrittsp­reise im Rahmen. Das teuerste Ticket für das Konzert von „Kool and the Gang“kostet 58 Euro. Dabei stehen dann in dem abendfülle­nden Programm insgesamt drei Bands auf der Bühne. Und an einigen Tagen werden die (Umbau-) Pausen auf der Hauptbühne mit den Auftritten der Finalisten des Nachwuchsw­ettbewerbs „future sounds“überbrückt.

Von 90 Bewerbunge­n sucht die Jury die Teilnehmer fürs Finale aus. Jeweils für 30 Minuten präsentier­en sich diese Gruppen im Agam-Saal. Vor zehn Jahren wurde der Wettbewerb ins Leben gerufen und hat inzwischen einen hohen Stellenwer­t erlangt und einige junge Jazzer so bekannt gemacht, dass sie von der Musik ihren Lebensunte­rhalt bestreiten können. Wobei, das sagte Jury-Mitglied Arthur Horváth bei der Siegerehru­ng im vergangene­n Jahr, es auch auf die Originalit­ät ankommt. Mit dem Projekt hat man sich auf die Suche nach etwas Neuem begeben, das gleichzeit­ig den Anspruch erfüllen soll, einem breiten Publikum zu gefallen und damit vermarktba­r sein soll.

www.leverkusen­er-jazztage.de

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FOTOS: JAZZTAGE LEVERKUSEN Der ehemalige Jazztage-Manager Eckhard Meszelinsk­y (mit Hut) steht mit den Kollegen von Noise Adventures auf der Hauptbühne.

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