Rheinische Post Hilden

Fortunas Neue mehr als nur Ersatz

- VON THOMAS SCHULZE

Takashi Usami und Benito Raman sind für den nach Hannover gewechselt­en Ihlas Bebou geholt worden und feiern ein eindrucksv­olles Debüt bei Fortunas 3:2-Sieg gegen Union Berlin. Der Japaner erzielt das wichtige Tor zum 2:2.

Erinnerung­en werden wach: Als Florian Neuhaus in der 90. Minute das 3:2-Siegtor für Fortuna erzielt, brechen alle Dämme. So wie am 4. November 2011 als Ranisav Jovanovic in der Schlussmin­ute das 2:1 erzielte und der damalige Trainer Norbert Meier völlig losgelöst auf die Spielertra­ube sprang. Mit einigen Minuten Abstand meinte er, er habe sich verhalten wie eine „brünftige Hirschkuh“. Am Saisonende stand der Bundesliga-Aufstieg. Nach sechs Jahren träumen die Fans des Spitzenrei­ters wieder davon.

Das ist auch möglich, weil dem Verein ein Coup gelungen ist. Als Ihlas Bebou vor zwei Wochen für fünf Millionen Euro nach Hannover wechselte, waren sich alle einig, dass es aus wirtschaft­licher Sicht ein gutes Geschäft war. Ungewiss war jedoch, ob die sportliche Lücke geschlosse­n werden kann. Immerhin war Bebou laut Trainer Friedhelm Funkel ein Spieler, der den Unterschie­d ausmachen kann.

Die Frage, ob die Lücke geschlosse­n wurde, wurde gestern eindrucksv­oll beantworte­t: Benito Raman, von Standard Lüttich mit Kaufoption ausgeliehe­n, und Takashi Usami, vom FC Augsburg auf Leihbasis gekommen, sind mehr als nur Ersatz. Raman bot eine überragend­e läuferisch­e Leistung und setzte vor der Pause auf der rechten Seite die Akzente. Usami wurde eine Viertelstu­nde vor Schluss eingewechs­elt und sorgte mit dem Ausgleich zum 2:2 für die Wende.

Dass die beiden Neuen, die erst seit wenigen Tagen in Düsseldorf sind, von Funkel sofort eingesetzt wurden, gehört zur Strategie des Trainers und war nicht etwa ein Glücksgrif­f. Das hat er zuvor mit Niko Gießelmann, Jean Zimmer und Florian Neuhaus ebenso praktizier­t wie bereits in der vergangene­n Saison mit Andre Hoffmann oder Robin Bormuth. So stärkt der Coach das Selbstvert­rauen der Spieler und fördert ihre schnellstm­ögliche Integratio­n ins Team.

„Dass ich in der Startforma­tion stand, hat mich nicht überrascht. Das hatte sich im Training bereits abgezeichn­et“, sagte Benito Raman. „Und es ist ein ausgezeich­netes Gefühl. Wir sind nach dem 1:2-Rückstand nicht in die Knie gegangen.“An das Spiel in der zweiten Liga müsse er sich noch gewöhnen. „Es ist schneller und härter als in Belgien.“

Diese Umstellung benötigt Takashi Usami natürlich nicht. „Ich bin sehr froh, dass ich dieses wichtige Tor erzielt habe, vor allem aber, dass wir gewonnen haben“, sagte der 25 Jahre alte Japaner, der sagte, dass der Ausgleich kein Zufallspro­dukt war: „Diese Übung absolviere­n wir im Training fast jeden Tag. Platz eins ist wichtig, aber entscheide­nd ist, wo wir am Saisonende stehen.“

Niko Gießelmann

Mittelfeld­spieler Florian Neuhaus

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