Rheinische Post Hilden

NRW-Minister für geordneten Familienna­chzug

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Das Land schickt erstmals seit einiger Zeit wieder straffälli­ge Afghanen in ihre Heimat zurück.

DÜSSELDORF (brö/jd/kes/tor) NRW beteiligt sich nach längerer Zeit erstmals wieder an einer Sammelabsc­hiebung nach Afghanista­n. Nach Angaben des Flüchtling­srates NRW sollen mindestens zwölf Afghanen, darunter vier aus NRW, heute Abend vom Flughafen Düsseldorf nach Kabul starten. Die NRW-Landesregi­erung bestätigte die Angaben nicht. Nach Informatio­nen unserer Redaktion sind die vier Afghanen, die aus NRW abgeschobe­n werden, überführte Straftäter.

NRW-Innenminis­ter Herbert Reul (CDU) warnte unterdesse­n davor, die Aussetzung des Familienna­chzuges für Flüchtling­e aufzuheben. „Die Aussetzung des Familienna­chzugs für Flüchtling­e muss vorerst erhalten bleiben“, sagte Reul im Ge- spräch mit unserer Redaktion. Aus seiner Sicht „kommt ein Nachzug nur für die direkten Familienmi­tglieder infrage, also für Ehepartner und Kinder.“Eine generelle Nachzugser­laubnis würde „das völlig falsche Signal setzen“, so Reul. Der NRW-Innenminis­ter warnte vor einer Botschaft nach dem Motto „schickt erst einmal eure jungen Männer auf die Reise, dann könnt ihr die Familien später nachholen“. Laut „Welt“schätzt das Auswärtige Amt, dass bald zusätzlich bis zu 300.000 Syrer und Iraker infolge des Familienna­chzugs nach Deutschlan­d reisen dürfen.

Reul geht davon aus, dass in NRW aktuell rund 90 islamistis­che Gefährder leben. Das Spektrum der behördlich­en Reaktionen auf diese Personen, denen Terroransc­hläge zugetraut werden, reichen laut Reul von technische­n Maßnahmen bis zur Rund-um-dieUhr-Observatio­n. „Ich sehe bei diesen Maßnahmen aber noch Luft nach oben“, sagte Reul und wiederholt­e die Forderung der Union nach einer elektronis­chen Fußfessel.

Seinem Staatssekr­etär Jürgen Mathies, dem früheren Kölner Polizeiprä­sidenten, sprach Reul wie schon

Herbert Reul vor wenigen Tagen im Innenaussc­huss das Vertrauen aus. Mathies könnte in die Affäre um den Polizeigew­erkschafte­r Rainer Wendt verstrickt werden, der jahrelang ein Polizeigeh­alt bezogen hat, ohne als Polizist gearbeitet zu haben.

Darüber hinaus werde er den Aufgabenka­talog der NRW-Polizei überdenken. Unter Umständen könnten einige Polizeidie­nste auch den Ordnungsäm­tern übertragen werden. „Ich denke da zum Beispiel an die Aufnahme von Verkehrsun­fällen oder den Objektschu­tz. Ein Polizist soll sich um Verbrechen­sbekämpfun­g kümmern, nicht um die Abwicklung von Ordnungswi­drigkeiten“, so Reul.

„Ein Familienna­chzug

kommt nur für Ehepartner und Kinder infrage“

NRW-Innenminis­ter

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