Rheinische Post Hilden

Vodafone will 100.000 Firmen mit Glasfaser-Anschluss versorgen

- VON REINHARD KOWALEWSKY

DÜSSELDORF Deutschlan­ds zweitgrößt­er Telefonkon­zern, Vodafone, will die Zukunftste­chnologie Glasfaser künftig viel entschloss­ener ausbauen als der Marktführe­r Telekom, der bisher weit überwiegen­d auf die Aufrüstung des traditione­llen Kupfernetz­es setzt. Zu diesem Zweck will das Düsseldorf­er Unternehme­n in den nächsten vier Geschäftsj­ahren rund zwei Milliarden Euro zusätzlich investiere­n – also pro Jahr 500 Millionen Euro.

Den Schwerpunk­t des Programms bildet die erhoffte Aufrüstung von 2000 Gewerbepar­ks in ganz Deutschlan­d, die bis zu 1,6 Milliarden Euro kosten soll. Damit könnten 100.000 Firmen als Kunden gefunden werden. Dafür will Vodafone mit der Deutschen Glasfaser zusammenar­beiten, die bereits am Niederrhei­n sehr aktiv ist. „Gewerbegeb­iete sind eine interessan­te Nische für Vodafone“, sagt Betriebswi­rtschafts-Professor Torsten Gerpott. „Da gibt es einen großen Nachholbed­arf für superschne­lle An- schlüsse.“Die Deutsche Telekom hat ebenfalls ein Programm für Gewerbegeb­iete angekündig­t.

Zudem will Vodafone mit einer Reihe von Kommunen Partnersch­aften vereinbare­n, um dort ein Glasfasern­etz aufzubauen. Vodafone möchte den Betrieb managen, aber nur magere 200 bis 400 Millionen Euro investiere­n. Den Großteil der Finanzieru­ng sollen die Kommunen tragen. „Das ist Rosinenpic­ken, ohne selber viel Geld in die Hand zu nehmen“, erklärt dazu die Telekom. Experte Gerpott erklärt: „Mit diesen Projekten muss sich Vodafone aber sehr beeilen. In nicht ferner Zukunft wird die Telekom selber auf Glasfaser bis in die Häuser setzen.“

Als dritten Schritt will Vodafone das Kabel-TV-Netz des Unternehme­ns (früher Kabel-Deutschlan­d) auf ein Übertragun­gstempo von bis zu 1000 Megabit pro Sekunde hochrüsten. Davon würden bis zu 13 Millionen Haushalte profitiere­n – aber nicht in Nordrhein-Westfalen, weil hier Konkurrent Unitymedia das Kabelnetz betreibt und aufrüstet.

Newspapers in German

Newspapers from Germany