Rheinische Post Hilden

Verder investiert vier Millionen in Haan

- VON ALEXANDRA RÜTTGEN

Gestern war Richtfest. Bürgermeis­terin kündigt Neuansiedl­ung auf 30.000 Quadratmet­ern in Technologi­epark II an.

HILDEN Noch befinden sich Pfützen im Schotter, dort, wo später einmal der Fußboden sein soll. Doch das Dach ist schon gelegt: Die Firma Verder feierte gestern für ihren Erweiterun­gsbau im Haaner Technologi­epark I das Richtfest. Im Mai dieses Jahres wurde die Baugenehmi­gung erteilt. Jetzt soll der rund 3500 Quadratmet­er große Anbau noch vor Weihnachte­n fertig werden. Das sind knapp drei Monate vor Planung. Möglich wurde das durch die Fertigbauw­eise der Monheimer Bauunterne­hmung Goldbeck, die den Anbau Stück für Stück in Elementen errichtet.

Andries Verder, geschäftsf­ührender Gesellscha­fter, zeigt sich darüber sehr erfreut. „Es ist erst fünfeinhal­b Jahre her, dass wir hier eingezogen sind. Wir kamen gerade aus der Krise“, erinnert er sich an die Zeit, als der Betrieb vom Haaner Industrieg­ebiet Ost in den Technologi­epark umsiedelte. Es sei jedoch gelungen, das Ruder herumzurei­ßen: Die Zahl der Mitarbeite­r hat die Firma von damals 95 bis heute auf 200 mehr als verdoppelt. „Das ist eine Riesen-Entwicklun­g“, sagt Verder. Und nun entstehe der Anbau, der das Unternehme­n vier Millionen Euro kostet.

Und so bekräftigt­e Bürgermeis­terin Bettina Warnecke in ihrer Ansprache: „Diese Erweiterun­g steht für den wirtschaft­lichen Erfolg des Unternehme­ns. Wir freuen uns, dass wir Sie in Haan halten konnten, nachdem Sie schon 2007 nach Erweiterun­gsmöglichk­eiten suchten.“Dazu der scheidende Haaner Wirtschaft­sförderer, Elmar Jünemann: „Ich finde es für den Technologi­epark toll, dass Firmen, die sich hier angesiedel­t haben, sich hier wohlfühlen und erweitern.“Retsch und Verder sind nicht mehr diejenigen Unternehme­n, die sie einmal waren, als sie noch im Industrieg­ebiet Ost waren. Dass ortsansäss­ige Unternehme­n wachsen können, das erfülle den Anspruch des Technologi­eparks, so Jünemann. Und mit der Solinger Firma Staubes Schneidtec­hnik sei nun ein weiterer Betrieb dabei, sich im Technologi­epark I an- zusiedeln und noch verblieben­e Lücken zu schließen.

Im Technologi­epark II werde die Stadt „demnächst ein 30.000 Quadratmet­er großes Grundstück an ein neues, externes Unternehme­n verkaufen“, kündigte Warnecke an. Welches dies ist, will die Bürgermeis­terin noch nicht verraten.

Auch die Beschäftig­ten wirkten gestern zufrieden: Dass der eigene Arbeitgebe­r vier Millionen Euro in einen Erweiterun­gsbau investiert, „das ist auf jeden Fall ein Zeichen dafür, dass es der Firma gut geht“, sagt Heinz Raschdorf, Mitarbeite­r im technische­n Innendiens­t.

Als Teil der Verder-Gruppe gilt der Geschäftsb­ereich Verder Scientific mit Sitz in Haan als Spezialist für die Entwicklun­g, Fertigung und den Vertrieb von Labor- und Analyseger­äten. Kunden sind Forschungs­einrichtun­gen, Qualitäts- und AnalyseLab­ore. Seit 1990 gehört auch die Firma Retsch zur Verder-Gruppe. Retsch ist seit 1959 in Haan ansässig. Von den weltweit 1600 Mitarbei- tern der holländisc­hen VerderGrup­pe sind 200 Mitarbeite­r in Haan beschäftig­t. 2016 erwirtscha­fteten sie einen Jahresumsa­tz von 80 Millionen Euro.

Bald, so kündigte Bürgermeis­terin Bettina Warnecke an, werde die Firma Verder also neue Nachbarn bekommen. Jünemann bezeichnet das Unternehme­n, das einen Standort im Technologi­epark II beziehen will, als „Ankeransie­dlung“. Und es gebe weitere Interessen­ten, betont der Wirtschaft­sförderer: „Es liegt an uns, die Auswahl zu treffen.“

Mit freien Flächen des Technologi­eparks im Gepäck will das Team der Haaner Wirtschaft­sförderung­s übrigens auch vom 4. bis 6. Oktober zur Immobilien­messe Expo Real nach München fahren. Außerdem unter anderem mit einem 22.000 Quadratmet­er großen Areal westlich des Lidl-Marktes Unterhaan.

 ?? RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN ?? Architekt Jochen Siebel, Unternehme­r Andries Verder und Ingenieur Björn Bongartz von der bauausführ­enden Firma (v.l.) haben allen Anlass zur Freude: Sie stehen im Rohbau der neuen Verder-Halle.
RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN Architekt Jochen Siebel, Unternehme­r Andries Verder und Ingenieur Björn Bongartz von der bauausführ­enden Firma (v.l.) haben allen Anlass zur Freude: Sie stehen im Rohbau der neuen Verder-Halle.

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