Rheinische Post Hilden

Airlines müssen höhere Gebühren für Nachtflüge zahlen

- VON JUSTINE HOLZWARTH

Am Flughafen gilt ab 1. Oktober eine neue Gebührenor­dnung für Starts und Landungen. Der Nachtzusch­lag steigt um rund 80 Prozent.

KÖLN Für nächtliche Passagierf­lüge müssen Fluggesell­schaften am Flughafen Köln/Bonn künftig höhere Gebühren zahlen. Die vom Flugzeugty­p abhängigen fixen Startund Landeentge­lte für Flüge zwischen 22 und 6 Uhr steigen deutlich, während sie am Tag abgesenkt werden. Dies sieht die neue Gebührenor­dnung des Flughafens vor, die vom Landesverk­ehrsminist­erium genehmigt wurde und am 1. Oktober in Kraft tritt. „Wir wollen den Airlines einen starken Anreiz bieten, Flüge aus der Nacht in den Tag zu verlagern. Die Gebührenor­dnung bleibt für uns ein wichtiges Steuerungs­instrument zur Minderung von Fluglärm“, sagt Flughafenc­hef Michael Garvens.

Das Preisgefäl­le zwischen Tag und Nacht, die sogenannte TagNacht-Spreizung, vergrößert sich deutlich. Für die fixen Landeentge­lte eines A 319 wird ab Oktober in der Nacht ein Aufschlag von 80 Prozent gegenüber dem Tagestarif fällig, bisher sind es 51 Prozent. Eine Boeing 737 kostet 84 Prozent mehr (aktuell 55 Prozent). Und für den Langstreck­en-Jet A 330 muss mit der neuen Gebührenor­dnung nachts mehr als das Doppelte an fixen Start- und Landeentge­lten bezahlt werden, zurzeit sind es 61 Prozent.

Mit den drei vorgenannt­en Flugzeugty­pen werden in Köln/Bonn rund 70 Prozent aller Passagierf­lugbewegun­gen durchgefüh­rt. Es ist bereits das dritte Mal innerhalb kurzer Zeit, dass der Flughafen Köln/ Bonn Nachtflüge verteuert und dies in einer neuen Gebührenor­dnung festschrei­bt. Im Passagierv­erkehr wurden zuletzt im April 2015 die Start- und Landeentge­lte für Nachtflüge deutlich angehoben – für die gängigsten Flugzeugmu­ster A 319 und Boeing 737 hatte der Flughafen die Lärmzuschl­äge für die größeren Frachtmasc­hinen empfindlic­h erhöht, etwa für das Flugzeugmu­ster MD 11 um mehr als das Dreifache. Gleichzeit­ig wurde ein Rabattsyst­em für den Einsatz der leiseren Boeing 777 eingeführt.

Frachtflug­gesellscha­ften können demnach binnen drei Jahren bis zu einer Million Euro Gebühren einsparen, wenn sie statt einer MD 11 eine Boeing 777 einsetzen. Im Ergebnis sind die Flugbewegu­ngen der MD 11 um rund 40 Prozent zurückgega­ngen, während Flüge mit der Boeing 777 um fast 70 Prozent zugenommen haben.

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FOTO: DPA Mit den steigenden Gebühren sollen Fluggesell­schaften einen Anreiz bekommen, ihre Flüge aus der Nacht in den Tag zu verlegen.

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