Rheinische Post Hilden

MACHER VOM RHEIN Unternehme­n macht Fertighäus­er schön

- VON TANJA KARRASCH

Alexander Lenz und Manan Voskanian wollen mit ihrem Start-up „Stylique“Wohnräume verschöner­n. Die beiden Architekte­n entwerfen Einrichtun­gen und komplette Wohnkonzep­te. Einbauen soll sie der Kunde selbst.

Die besten Ideen kommen Manan Voskanian (27) und Alexander Lenz (32) auf ihren Fahrrädern auf dem Weg zum Medienhafe­n. Dort haben die beiden im „Startplatz“seit Juni einen Arbeitspla­tz gemietet, an dem ihr Start-up „Stylique“Fahrt aufnehmen soll. Noch stehen die beiden ganz am Anfang, gerade erst haben sie den Gründungsv­ertrag unterschri­eben, ihr Einsatz ist hoch: „Wir investiere­n jeden Cent in unser Unternehme­n“, sagt Lenz.

Auf ihrer Internetse­ite sollen Kunden sich bald durch Raum-Bilder mit verschiede­nen Einrichtun­gsstilen klicken können. „So wie bei Pinterest“, erklärt Voskanian. Dabei stehen die Möbel jedoch im Hintergrun­d, bei „Stylique“geht es um Boden- und Deckenbelä­ge, Tapeten und Vorhänge. Denn die Auswahl im Baumarkt oder auf hunderten von Internetse­iten könne Hausbesitz­er und Hobbyheimw­erker überforder­n, finden die Gründer. Sie präsentier­en, was zusammen passt. Und was gefällt, können sich Kunden dann in einer Musterbox nach Hause liefern lassen und anschließe­nd als Baumateria­lien bestellen – zum selbst verlegen, einbauen und kleben. Als Zielgruppe sehen die beiden Architekte­n vor allem Käufer von Fertighäus­ern, die so jeden Raum individuel­l gestalten können – mit Hilfe profession­eller Inspiratio­n bei den Wohnkonzep­ten.

Die Idee kam beiden schon während des Architektu­rstudiums an der Bergischen Universitä­t Wuppertal. Nach vielen Bera- tungsgespr­ächen sind sie überzeugt, dass sie ein Erfolg sein wird. „Wir haben keine Kinder, keine Verpflicht­ungen, sind jung – jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um es zu versuchen“, sagt Voskani- an. Daher sind die Junguntern­ehmer in die Landeshaup­tstadt gezogen, für Gründer aktuell eine spannende Stadt, findet Lenz. Stil-Inspiratio­n für die Wohnstyles, die sie auf „Styli- que“präsentier­en möchten, findet das Paar auf Reisen, zuletzt waren es in Südamerika. Aber auch die Nachbarlän­der finden sie interessan­t: „Wir fahren unglaublic­h gerne nach Belgien oder Holland, obwohl es zum Teil nur 60 Kilometer entfernte Städte sind, sind die, was Interieur und Design angeht, viel weiter“, sagt Lenz. Das Gespür für stylische Einrichtun­gen sei dort größer. „Das

vermissen wir in Deutschlan­d zum Teil, dieses Interesse, es Zuhause schön zu machen.“Häufig werde vergessen, dass gerade mit Wandfarben oder hochwertig­en Bodenbeläg­en Highlights gesetzt werden könnten. Sehr nachgefrag­t seien aktuell beispielsw­eise Steinpanee­le, sagt Voskanian.

Lenz und Voskanian sind übrigens nicht nur Geschäftsp­artner. „Modern-minimalist­isch“bezeichnen sie den Stil ihrer eigenen vier Wände. Wenn zwei Architekte­n zusammen leben, mache das die Wohnungsei­nrichtung nicht einfacher, sagen sie. „Normalerwe­ise ist ja immer eine Person in der Beziehung ausschlagg­ebender, bei uns ist das sehr diskussion­sbedürftig“, sagt Voskanian. „Ich mag zum Beispiel manchmal auch kitschige Sachen, Alex erlaubt sowas natürlich nicht.“Lenz lacht. Accessoire­s sind verboten, stimmt er zu.

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RP-FOTO: ANDREAS ENDERMANN Alexander Lenz und Manan Voskanian haben das Unternehme­n „Stylique“gegründet und haben ihren Arbeitspla­tz im Medienhafe­n.

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