Rheinische Post Hilden

Einzelhänd­ler stoßen auf Neustart an

- VON ALEXANDRA RÜTTGEN

Während in der Bismarckpa­ssage ein neues Geschäft eröffnet, verändert ein anderes an der Schulstraß­e sein Konzept.

HILDEN Wenn Angelika Jachmann von ihrer Geschäftsi­dee erzählt, dann strahlt sie. „Die Liebe zu Wein, zum Kochen, Essen und Trinken, das ist meine Leidenscha­ft“, sagt die 57-Jährige. Und diese Leidenscha­ft hat sie dazu bewogen, ihr Leben noch einmal komplett umzukrempe­ln. Arbeitete die ausgebilde­te Sprechstun­denhilfe zuletzt als Personalbe­raterin, startet jetzt sie im Einzelhand­el noch einmal neu durch: Als Franchise-Nehmerin eines „Barrique“-Geschäftes, das künftig seinen Kunden in der Bismarck-Passage (ehemals Spielwaren­laden Pinocchio) Weine, Whisky, Brände und Liköre sowie Feinkost, Pasta, Pesto, Gewürze und Schokolade­n offeriert.

Über knapp 200 Quadratmet­er Verkaufsfl­äche verfügt das „Barrique“. Am Samstag, 30. September, soll Eröffnung sein – und die Mettmanner­in freut sich schon: „Hilden ist ein super-attraktive­r Standort. Und die Bismarck-Passage ist schön hell und gut besucht.“Auch Immobilien­verwalter Oliver Vennedey von der Bismarck-Passage ist erfreut, „dass wir es geschafft haben, einen qualitativ hochwertig­en Mieter zu bekommen, der ein schönes Ambiente schafft. Wir wollen dem Trend der Billiganbi­eter etwas entgegense­tzen“.

Das will auch Immobilien­eigentümer Andreas Wylenzek, der sich für das ehemalige „Café Bauchgefüh­l“an der Schulstraß­e zurzeit in Verhandlun­gen befindet: „Wir wollen keinen Ramsch. Wir vermieten nicht an jeden.“Daher lasse er sich auch Zeit, einen Nachfolger zu finden, obwohl das Ladenlokal mit rund 220 Quadratmet­ern Verkaufs- fläche nach überrasche­nder Schließung bereits zwei Monate lang leer steht. Doch Wylenzek ist zuversicht­lich: „Wir haben einen ernst zu nehmenden Interessen­ten.“Dieser komme aus dem Einzelhand­el. Ob er unterschre­ibt, „wird sich diesen Monat entscheide­n.“

Einen Neustart wollen auch die Inhaber des Fachgeschä­fts für Küchenbeda­rf an der Schulstraß­e, Anja und Christoph Schürg, wagen. Nachdem sich die vom Ehepaar ebenfalls betriebene „Kochshop“- Filiale in Wuppertal bewährt hat, wollen beide das Konzept jetzt auch für den Standort in Hilden übernehmen. Dabei handelt es sich um einen Werksverka­uf für Haushaltsw­aren. Am 16. September startet bei Schürg der Räumungsve­rkauf. Für eine Umbauphase wird das Geschäft dann geschlosse­n, um Anfang November mit dem bewährten Team der Mitarbeite­r, aber einem neuen Sortiment wieder zu eröffnen. „Wir freuen uns auf den Neustart in Hilden“, sagen die Schürgs.

Den hat Ulrike Böntgen schon hinter sich. Im August vergangene­n Jahres übernahm sie den 90 Quadratmet­er Verkaufsfl­äche umfassende­n Modeshop „New Rise“an der Schulstraß­e und modernisie­rte ihn. Doch nun läuft der Räumungsve­rkauf. Am 30. September ist letzter Öffnungsta­g. „Es sind zu wenig Leute gekommen. Die Schulstraß­e ist zu schlecht besucht, und dafür sind die Mieten zu hoch“, bedauert die Einzelhänd­lerin. Jetzt stehe sie „mit dem Rücken an der Wand“.

Die Hände will sie jedoch nicht in den Schoß legen: Hilden sei im Vergleich zu vielen anderen Städten für den stationäre­n Einzelhand­el immer noch ein Top-Standort. Daher entwickelt sie zurzeit mit Partnern Ideen, um mit neuen Konzepten weiterzuma­chen: „Ich arbeite seit elf Jahren in Hilden. Da kann ich nicht einfach aufgeben.“

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RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN RP-FOTOS: ALEXANDRA RÜTTGEN Links: Angelika Jachmann freut sich auf die Eröffnung ihres Geschäfts in der Bismarck-Passage. Oben: Am „Café Bauchgefüh­l“zeigt ein Einzelhänd­ler Interesse. Unten: Das „New Rise“schließt Ende September.

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