Reiterin fordert mehr durchgängige Wege
Eine direkte Reitwegeverbindung zwischen Unterfeldhaus und dem Hildener Stadtwald wünscht sich Bärbel Schäbel.
HILDEN Wenn sich Bärbel Schäbel morgens auf ihre Stute „Fee“schwingt, dann weiß sie, dass sie nicht lange im Sattel sitzen bleiben kann. Schon bald heißt es, nach dem Start am Reitstall Mues in Erkrath wieder abzusteigen. Denn Bärbel Schäbel muss ihr Pferd zunächst an Straßen entlang führen, um in den Hildener Stadtwald zu gelangen: Eine direkte Verbindung vom Norden in den Stadtwald gibt es für Reiter nicht. „Früher gab es mal einen Reitweg, dort, wo jetzt die Schnellstraße ist“, erzählt sie. Doch nachdem der Ostring gebaut worden sei, habe es nie einen Ersatz für bestätigt er. Doch sie „wurde durch seinerzeitige Ausweisung der Giesenheide als Gewerbegebiet stark eingeschränkt“. Diese Einschränkung ist nun offenbar nicht mehr rückgängig zu machen, denn Hendrichs verweist auf Alternativen: „Es gibt Planungen, im Hildener Stadtwald künftig zwei Abschnitte der Wanderwege für das Reiten freizugeben und somit die Möglichkeit zu zwei weiteren Rundwegen zu schaffen“, so Hendrichs.
Dazu auch Daniela Hitzemann, Sprecherin des Kreises Mettmann: „Der Kreis ist grundsätzlich offen für Anregungen zur Optimierung des bestehenden Reitwegenetzes. Die Umsetzung beinhaltet jedoch oft langwierige Verhandlungen mit häufig zahlreichen Eigentümern.“ Die Ampel des Bürgermonitors bleibt für Bärbel Schäbel also rot.
Dennoch wollen Kreis und Stadt die Lage für Reiter grundsätzlich verbessern. Laut Kreis wurden im ersten und zweiten Quartal des laufenden Jahres bereits 1451 Reitplaketten ausgegeben, die das Reiten im Wald oder in freier Landschaft erlauben. Zum Vergleich: Im Gesamtjahr 2014 waren es 1353 – 98 weniger. Das Interesse am Breitensport Reiten wächst kontinuierlich.
Über die Plaketten nahm der Kreis 2016 genau 36.650 Euro ein. Geld, das in die Schaffung und Instandhaltung von Reitwegen gesteckt wird. In Hilden, so Hendrichs, koste die Unterhaltung der Wege 4000 Euro im Jahr. Im Stadtwald steht ein Netz von zwölf Kilo- metern zur Verfügung. Eine Chance, es zu erweitern, sieht Hendrichs nun in der Novellierung des Landesnaturschutzgesetzes, das die Freigabe weiterer Feld- und Forstwege fürs Reiten gestatte. Ob und inwieweit sich das Hildener Reitwegenetz damit erweitern lässt, hängt von der Bereitschaft nicht nur der Stadt ab: „Derzeit befinden sich der Kreis Mettmann und der Landesbetrieb Wald und Holz in Abstimmung mit Reitverbänden und den jeweiligen Eigentümern der Flächen.“
Bärbel Schäbel muss also fürs Erste auf Asphalt ausweichen. Denn ihren Reitstall will sie nicht wechseln: „Man will sein Pferd da unterbringen, wo es am besten versorgt wird.“Und das sei aus ihrer Sicht am ehesten in Erkrath der Fall.