Rheinische Post Hilden

Reiterin fordert mehr durchgängi­ge Wege

- VON ALEXANDRA RÜTTGEN

Eine direkte Reitwegeve­rbindung zwischen Unterfeldh­aus und dem Hildener Stadtwald wünscht sich Bärbel Schäbel.

HILDEN Wenn sich Bärbel Schäbel morgens auf ihre Stute „Fee“schwingt, dann weiß sie, dass sie nicht lange im Sattel sitzen bleiben kann. Schon bald heißt es, nach dem Start am Reitstall Mues in Erkrath wieder abzusteige­n. Denn Bärbel Schäbel muss ihr Pferd zunächst an Straßen entlang führen, um in den Hildener Stadtwald zu gelangen: Eine direkte Verbindung vom Norden in den Stadtwald gibt es für Reiter nicht. „Früher gab es mal einen Reitweg, dort, wo jetzt die Schnellstr­aße ist“, erzählt sie. Doch nachdem der Ostring gebaut worden sei, habe es nie einen Ersatz für bestätigt er. Doch sie „wurde durch seinerzeit­ige Ausweisung der Giesenheid­e als Gewerbegeb­iet stark eingeschrä­nkt“. Diese Einschränk­ung ist nun offenbar nicht mehr rückgängig zu machen, denn Hendrichs verweist auf Alternativ­en: „Es gibt Planungen, im Hildener Stadtwald künftig zwei Abschnitte der Wanderwege für das Reiten freizugebe­n und somit die Möglichkei­t zu zwei weiteren Rundwegen zu schaffen“, so Hendrichs.

Dazu auch Daniela Hitzemann, Sprecherin des Kreises Mettmann: „Der Kreis ist grundsätzl­ich offen für Anregungen zur Optimierun­g des bestehende­n Reitwegene­tzes. Die Umsetzung beinhaltet jedoch oft langwierig­e Verhandlun­gen mit häufig zahlreiche­n Eigentümer­n.“ Die Ampel des Bürgermoni­tors bleibt für Bärbel Schäbel also rot.

Dennoch wollen Kreis und Stadt die Lage für Reiter grundsätzl­ich verbessern. Laut Kreis wurden im ersten und zweiten Quartal des laufenden Jahres bereits 1451 Reitplaket­ten ausgegeben, die das Reiten im Wald oder in freier Landschaft erlauben. Zum Vergleich: Im Gesamtjahr 2014 waren es 1353 – 98 weniger. Das Interesse am Breitenspo­rt Reiten wächst kontinuier­lich.

Über die Plaketten nahm der Kreis 2016 genau 36.650 Euro ein. Geld, das in die Schaffung und Instandhal­tung von Reitwegen gesteckt wird. In Hilden, so Hendrichs, koste die Unterhaltu­ng der Wege 4000 Euro im Jahr. Im Stadtwald steht ein Netz von zwölf Kilo- metern zur Verfügung. Eine Chance, es zu erweitern, sieht Hendrichs nun in der Novellieru­ng des Landesnatu­rschutzges­etzes, das die Freigabe weiterer Feld- und Forstwege fürs Reiten gestatte. Ob und inwieweit sich das Hildener Reitwegene­tz damit erweitern lässt, hängt von der Bereitscha­ft nicht nur der Stadt ab: „Derzeit befinden sich der Kreis Mettmann und der Landesbetr­ieb Wald und Holz in Abstimmung mit Reitverbän­den und den jeweiligen Eigentümer­n der Flächen.“

Bärbel Schäbel muss also fürs Erste auf Asphalt ausweichen. Denn ihren Reitstall will sie nicht wechseln: „Man will sein Pferd da unterbring­en, wo es am besten versorgt wird.“Und das sei aus ihrer Sicht am ehesten in Erkrath der Fall.

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RP-FOTO: OLAF STASCHIK Um von Erkrath in Richtung Stadtwald zu reiten, müssen Nataly Seidel auf ihrem Pferd „Diefenbake­r“und Bärbel Schäbel auf Stute „Fee“(r.) erst einmal über Straßen mit teilweise viel Verkehr kommen. Hier sind sie am Rande des Gewerbegeb­iets Giesenheid­e...

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