Bormuth hält Fortunas Abwehr dicht
Das ist entscheidend für den 1:0-Sieg der Düsseldorfer gegen Jahn Regensburg. Denn so reicht der eine Treffer von Emir Kujovic zum Erfolg und zur Rückkehr an die Tabellenspitze der zweiten Bundesliga.
Robin Bormuth ist vorgestern erst 22 Jahre alt geworden und hat doch schon eine kleine Achterbahnfahrt im Profifußball hinter sich. Als er vor einem Jahr von Trainer Friedhelm Funkel in den Kader der ersten Mannschaft aufgenommen wurde, ahnte kaum einer die rasante Entwicklung des Abwehrspielers, der bis 2014 beim SV Darmstadt 98 ausgebildet wurde. In seiner ersten Saison als Profi absolvierte er nicht nur 21 Zweitligabegegnungen, sondern avancierte sogar zum Stammspieler. Mehr noch, er bildete mit Kevin Akpoguma, der inzwischen zur TSG 1899 Hoffenheim zurückgekehrt ist, die stabile Innenverteidigung und trug so maßgeblich zum Klassenerhalt bei. Kein Wunder, dass sein Vertrag im Dezember bis 2020 verlängert wurde.
Umso verwunderlicher war, dass Bormuth sich zu Saisonbeginn lediglich auf der Ersatzbank wiederfand. Nicht ein einziges Mal stand er in der Startelf, lediglich gegen Kaiserslautern (2:0) und in Sandhausen (2:1) wurde er eingewechselt, und dort nur in der Schlussminute. Das hat den Youngster natürlich gewurmt, der lernen musste, dass es nicht immer nur aufwärts geht. Doch er hat ohne zu murren auf seine Chance gewartet.
Gestern Abend war es endlich so weit. Robin Bormuth stand gegen Jahn Regensburg in der Anfangsformation, bildete gemeinsam mit Kaan Ayhan die Zentrale in der Viererkette und dankte es mit einer überzeugenden Leistung. Für Trainer Friedhelm Funkel war dies natürlich keine Überraschung, hatte er doch einige Wechsel angekündigt. „Robin gehört, wie alle anderen, zum Kader“, sagte er. „Wir brauchen in dieser langen Saison jeden Einzelnen. Und ich kann immer nur sagen, dass sich in den zurückliegenden Wochen alle vorbildlich verhalten haben. Deshalb hatte ich nach dem Sieg gegen Berlin schon ausdrücklich darauf hingewiesen, dass auch die Spieler, die nicht auf dem Platz standen, großen Anteil an dem Erfolg haben.“
Bormuth bewies von Beginn an, dass er bereit war. Zwei Mal hatte er sogar die Chance zum Führungstor. Aber in der Defensive gewann er (fast) alle Kopfballduelle, bewies Zweikampfstärke, ein gutes Stellungsspiel und Übersicht. So hatte er Anteil daran, dass die Fortuna ohne Gegentor blieb. Das war aus doppeltem Grund besonders wichtig: mit Blick auf das Ergebnis, aber auch weil die Mannschaft zuletzt in zwei Spielen gleich fünf Gegentreffer kassiert hatte. Zuviel für ein Team, das im oberen Drittel mitmischen will. Und will Funkels Truppe ernsthaft um die ersten drei Plätze mitspielen, so wird dies nur mit einer stabilen Abwehr und möglichst wenigen Gegentoren gelingen. „Wenn man 1:0 gewinnt, ist das für einen Defensivspieler super“, sagte Bormuth und lachte.
Torschütze Emir Kujovic