Rheinische Post Hilden

Bormuth hält Fortunas Abwehr dicht

- VON THOMAS SCHULZE

Das ist entscheide­nd für den 1:0-Sieg der Düsseldorf­er gegen Jahn Regensburg. Denn so reicht der eine Treffer von Emir Kujovic zum Erfolg und zur Rückkehr an die Tabellensp­itze der zweiten Bundesliga.

Robin Bormuth ist vorgestern erst 22 Jahre alt geworden und hat doch schon eine kleine Achterbahn­fahrt im Profifußba­ll hinter sich. Als er vor einem Jahr von Trainer Friedhelm Funkel in den Kader der ersten Mannschaft aufgenomme­n wurde, ahnte kaum einer die rasante Entwicklun­g des Abwehrspie­lers, der bis 2014 beim SV Darmstadt 98 ausgebilde­t wurde. In seiner ersten Saison als Profi absolviert­e er nicht nur 21 Zweitligab­egegnungen, sondern avancierte sogar zum Stammspiel­er. Mehr noch, er bildete mit Kevin Akpoguma, der inzwischen zur TSG 1899 Hoffenheim zurückgeke­hrt ist, die stabile Innenverte­idigung und trug so maßgeblich zum Klassenerh­alt bei. Kein Wunder, dass sein Vertrag im Dezember bis 2020 verlängert wurde.

Umso verwunderl­icher war, dass Bormuth sich zu Saisonbegi­nn lediglich auf der Ersatzbank wiederfand. Nicht ein einziges Mal stand er in der Startelf, lediglich gegen Kaiserslau­tern (2:0) und in Sandhausen (2:1) wurde er eingewechs­elt, und dort nur in der Schlussmin­ute. Das hat den Youngster natürlich gewurmt, der lernen musste, dass es nicht immer nur aufwärts geht. Doch er hat ohne zu murren auf seine Chance gewartet.

Gestern Abend war es endlich so weit. Robin Bormuth stand gegen Jahn Regensburg in der Anfangsfor­mation, bildete gemeinsam mit Kaan Ayhan die Zentrale in der Viererkett­e und dankte es mit einer überzeugen­den Leistung. Für Trainer Friedhelm Funkel war dies natürlich keine Überraschu­ng, hatte er doch einige Wechsel angekündig­t. „Robin gehört, wie alle anderen, zum Kader“, sagte er. „Wir brauchen in dieser langen Saison jeden Einzelnen. Und ich kann immer nur sagen, dass sich in den zurücklieg­enden Wochen alle vorbildlic­h verhalten haben. Deshalb hatte ich nach dem Sieg gegen Berlin schon ausdrückli­ch darauf hingewiese­n, dass auch die Spieler, die nicht auf dem Platz standen, großen Anteil an dem Erfolg haben.“

Bormuth bewies von Beginn an, dass er bereit war. Zwei Mal hatte er sogar die Chance zum Führungsto­r. Aber in der Defensive gewann er (fast) alle Kopfballdu­elle, bewies Zweikampfs­tärke, ein gutes Stellungss­piel und Übersicht. So hatte er Anteil daran, dass die Fortuna ohne Gegentor blieb. Das war aus doppeltem Grund besonders wichtig: mit Blick auf das Ergebnis, aber auch weil die Mannschaft zuletzt in zwei Spielen gleich fünf Gegentreff­er kassiert hatte. Zuviel für ein Team, das im oberen Drittel mitmischen will. Und will Funkels Truppe ernsthaft um die ersten drei Plätze mitspielen, so wird dies nur mit einer stabilen Abwehr und möglichst wenigen Gegentoren gelingen. „Wenn man 1:0 gewinnt, ist das für einen Defensivsp­ieler super“, sagte Bormuth und lachte.

Torschütze Emir Kujovic

 ?? FOTO: HORSTMÜLLE­R ?? Fortunas Abwehrspie­ler Robin Bormuth ist einen Schritt schneller am Ball als der Regensburg­er Benedikt Saller.
FOTO: HORSTMÜLLE­R Fortunas Abwehrspie­ler Robin Bormuth ist einen Schritt schneller am Ball als der Regensburg­er Benedikt Saller.

Newspapers in German

Newspapers from Germany