Raststätte Hösel wird groß ausgebaut
Die Erweiterung könnte 2021 beginnen. Die CDU fragte bei Baufirma nach. SPD warnt vor den Folgen für Anwohner.
HÖSEL (JoPr) Der massive Ausbau des Autobahn-Rastplatzes an der A3 soll voraussichtlich 2021 beginnen. Diese Information erhielt die CDULandtagsabgeordnete Claudia Schlottmann auf eine Anfrage bei der DEGES (Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH) hin. Bereits 2011, als die ersten vagen Pläne bekannt wurden, gab es kritische Fragen aus Politik und Bürgerschaft. Anwohner befürchten mehr Lärm und Abgase unter anderem durch Kühlaggregate: Durch den Ausbau rückt die Raststätte näher an die Wohnbebauung heran. Auch ein Rotlichtmilieu könnte sich etablieren, so die Ängste.
Bei einer Bürgerversammlung hatte es kürzlich Fragen von Höseler Bürgern gegeben. Peter Thomas, Vorsitzender der CDU Hösel/Eggerscheidt und Patrick Anders, Vorsitzender des CDU-Stadtverbandes, wandten sich hilfesuchend an Schlottmann. Nach Angaben der der DEGES soll der Lkw-Parkplatz von etwa 25 auf 91 Stellplätze ausgebaut werden. Der Pkw-Bereich wird von derzeit 42 Stellplätzen auf 100 mehr als verdoppelt. Da entlang der Autobahn kein Gelände mehr frei ist (im Norden liegt ein Regenrückhaltebecken), bleibt nur ein angrenzendes Feld für die Erweiterung: Damit rückt der Rastplatz näher an die Straße Allscheidt heran. Dort ist ein Mischgebiet (Wohnen und Gewerbe) ausgewiesen. Die örtliche SPD warnt bereits seit langem. Willm Rolf Meyer, Ratsherr aus Hösel: „Gigantische Flächen werden zubetoniert, um Platz für die nicht endenden Lastwagenkolonnen zu schaffen. Hösel wird zum Zentrum der Gefahrgutlagerung, und Hunderte von lauten Kühlaggregaten belärmen die verbliebene Nachtruhe während des Nachtflugverbotes in den westlichen Teilen des Ortes.“ Der Weg an der Ostseite der Raststätte soll laut der DEGES entfallen. Die Zufahrt zum Motel sowie die Tank- und Raststelle sollen erhalten bleiben. Die konkreten Planungen seien noch nicht weit fortgeschritten, doch man rechne mit den ers- ten Bauausführungen im Jahr 2021. Viele Rastanlagen an Autobahnen seien überlastet. Das gefährde laut DEGES vorgeschriebene Ruhezeiten, Lkw-Fahrer suchten sich Ausweichflächen. Bis 2025 will die DEGES in NRW 4000 zusätzliche Stell- plätze schaffen. Patrick und Anders betonten, dass der Ausbau wichtig und nötig sei: „Gleichwohl werden wir darauf achten, dass die DEGES wie frühzeitig die Bürgerschaft detailliert informiert und beteiligt“, so Thomas und Anders abschließend.