Rheinische Post Hilden

VfB 03 muss endlich Kampfgeist zeigen

- VON BIRGIT SICKER

Die Hildener Fußballer stecken plötzlich mittendrin im Abstiegska­mpf der Oberliga. Baustellen hat die Mannschaft einige. Trainer Marcel Bastians fordert eine bessere Abwehrarbe­it, aber auch in der Offensive läuft es nicht rund.

FSV Vohwinkel – VfB 03 Hilden. Weil die Fußballer des VfB 03 in der englischen Woche nur einen Zähler holten, rutschten sie in der Oberliga auf einen Abstiegspl­atz ab. Und müssen nun das Feld von hinten aufrollen, um ihre eigenen Erwartunge­n zu erfüllen. Das Ziel lautet offiziell zwar nur Klassenerh­alt, doch insgeheim träumte das Umfeld von einem ähnlichen Höhenflug wie in der vergangene­n Saison, der das Team von Marcel Bastians zwischenze­itlich sogar auf Rang vier führte. Auf der Zielgerade­n verspielte­n die Hildener jedoch die gute Ausgangspo­sition und landeten in der Endabrechn­ung nur auf Rang zehn. Davon trennen sie derzeit zwar nur vier Zähler, doch spielerisc­h sind sie wesentlich weiter davon entfernt.

Nach der Niederlage bei der TuRU stand den Verantwort­lichen die Ratlosigke­it ins Gesicht geschriebe­n. Bastians machte aus seiner Enttäuschu­ng über die schwache Vorstellun­g keinen Hehl. In dieser Woche führten der Trainer und Teammanage­r Michael Kulm viele Gespräche, um die angeschlag­ene Mannschaft wieder aufzuricht­en. „Wir müssen es schnell besser machen, fokussiere­n uns jetzt auf die nächsten Spiele“, sagt Bastians. Und fügt hinzu: „Wir brauchen das gar nicht schönreden: Wir stehen deutlich unter Druck, endlich zu punkten. Das ist allen bewusst.“Gleichwohl demonstrie­rt der 35-Jährige Gelassenhe­it: „Die Liga ist so ausgeglich­en – wir haben genügend Spiele, um uns nach oben zu arbeiten. Langsam sollten wir aber mal in die Spur kommen.“

Es verwundert nicht, dass bewährte Tugenden wie Leidenscha­ft, Einsatzwil­le und Laufbereit­schaft aus der Abstiegszo­ne führen sollen. Denn rein spielerisc­h kann die Hildener Mannschaft aktuell keine Akzente setzen – aus welchen Gründen auch immer. Und deshalb lautet das Motto: Über den Kampf ins Spiel finden. Das gilt vor allem für die Defensive. Die Null halten: In einer angespannt­en Tabellenla­ge wie im Moment ist das ein probates Mittel, wenigstens einen Zähler zu ergat- tern. Dafür muss aber erst einmal die Innenverte­idigung stehen. Personelle Möglichkei­ten sieht Bastians da viele, richtig gelernte Akteure für die Abwehrzent­rale gibt es aber nur wenige. Einer davon ist Manuel Schulz, doch der fiel zuletzt wegen eines Muskelfase­rrisses aus. In Düsseldorf sollte er nach zweiwöchig­er Verletzung­spause zwar wieder zum Einsatz kommen, doch schon beim Aufwärmen zwickte es erneut in der Oberschenk­el-Muskulatur. „Das Risiko war uns zu groß, dass er sich wieder einen Muskelfase­rriss zuzieht“, erklärt Bastians. Zu den gestandene­n Innenverte­idigern zählt Sascha Dum, der Ex-Profi bekam in der zweiten Halbzeit gegen die TuRU jedoch offensive Aufgaben übertragen. Und Justin Härtel, der zunächst als Rechtsvert­eidiger agierte, durfte erst nach der Pause in der Mitte ran, während Fabian zur Linden wieder auf seine angestammt­e Sechserpos­ition rückte.

„Wir stehen hinten nicht so stabil, wie wir es uns vorgestell­t haben“, erkannte Bastians. Doch es krankte auch in der Offensive – viele Fehlpässe machten einen geordneten Aufbau unmöglich. Der Trainer macht dafür die fehlende Laufbereit­schaft verantwort­lich. Deshalb gibt es nun Überlegung­en, Spielern aus der zweiten Reihe eine Chance zu geben. Wie zum Beispiel Timo Kunzl, Fabio di Gaetano oder Simon Metz. „Hoffentlic­h nutzten sie die auch“, sagt Bastians. Denn über allen taktischen Überlegung­en steht nur ein Wunsch: „Wir müssen schnell wieder ins richtige Fahrwasser kommen. Dreier tun da immer gut.“Nicht helfen kann Gianluca de Meo. Der Mittelfeld­spieler steht vor einer weiteren Knieoperat­ion.

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RP-FOTO: HOMÜ Wer am Sonntag in der Innenverte­idigung spielt, steht noch nicht fest. Justin Härtel (M.) ist ein Kandidat.

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