Rheinische Post Hilden

Pfusch am Bau fordert mehrere Verletzte

- VON GÖKÇEN STENZEL

Die ungleiche Stufe im Treppenhau­s der Tiefgarage Nove-Mesto-Platz ist jetzt markiert. Zu spät für zwei Frauen.

HILDEN Als seine Mutter Anfang März dieses Jahres im Treppenhau­s der Tiefgarage Nove-Mesto-Platz stolperte und sich schwer verletzte, dachte der Sohn Felix Schneider (Name geändert) lediglich an ein Versehen. Die 77-Jährige war ins Leere getreten und so gefallen, dass sie sich das Schienbein mehrfach monitor anregte, „besonders für die, die herunter steigen.“

Er wollte die Stolperfal­le nicht hinnehmen und versucht seit Januar, eine Veränderun­g zu bewirken. „Es würde vermutlich reichen, ein Warnschild anzubringe­n.“Genau dies ist jetzt geschehen, weil Spitzner hartnäckig blieb. Eine Leiste warnt die von unten Heraufkomm­enden und zwei Schilder warnen die, die herunter steigen. Angebracht wurden die Provisorie­n von Mitarbeite­rn der Stadtwerke: Betreiber der Garage ist die Verkehrsge­sellschaft Hilden, eine Tochter der Stadtwerke, die die Flächen wiederum verpachtet hat. „Wir sind uns mit der ausführend­en Firma, die die Garage renoviert hat, einig“, sagt Stadtwerke-Sprecherin Sabine Müller, „dass die Stufe ausgeglich­en werden muss.“Das werde auch passieren. Das bedeutet: Die Stufen unter und über der „falschen“werden minimal erhöht, während die fal- sche abgeflacht wird. Da sich der Termin zur Erörterung aber immer wieder verschoben habe, seien nun die Hinweise angebracht worden. Zu spät nicht nur für Schneiders Mutter, die mit bleibenden Schäden an ihrem Unterschen­kel rechnen muss, sondern auch für eine Bekannte Spitzners. Sie fiel ebenfalls und zog sich Verletzung­en im Gesicht zu. „Ihr konnten wir einen Blumenstra­uß zusenden“, sagt Müller, der das Mitgefühl anzuhören ist. Mehr habe die Dame keinesfall­s annehmen wollen.

Im Fall Schneider ist die Versicheru­ng der Stadtwerke involviert. Sie warte nun auf die nötigen Unterlagen, um einen Regress prüfen zu können, heißt es. „Meine Mutter musste drei Wochen stationär behandelt werden, es folgten drei Monate private Pflege mit anschließe­nder dreiwöchig­er Reha“, berichtet der Sohn von den unmittelba­ren Folgen. „Seit dem Unfall ist meine Mutter im Pflegegrad 2 eingestuft und versucht mittels Schuheinla­gen und Gehhilfen wieder Normalität zu erlangen. Eine Genesung ist Stand heute leider nicht erkennbar.“

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RP-FOTOS: STEPHAN KÖHLEN Der aktuelle Stand der Stolper-Stufe: Auf Veranlassu­ng der Stadtwerke gibt es nun zumindest Warnhinwei­se. Ein Umbau ist aber noch nicht erfolgt.

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