Rheinische Post Hilden

Erste Aquazoo-Besucher im Gluck

- VON NICOLE LANGE UND UWE-JENS RUHNAU

Die Gewinner einer Leseraktio­n der Rheinische­n Post durften gestern als Erste den Aquazoo besuchen. Heute ist nach vierjährig­er Sanierung Wiedereröf­fnung. Alle waren begeistert, hatten aber auch Verbesseru­ngsvorschl­äge.

Von heute an ist das wohl beliebtest­e Museum der Landeshaup­tstadt wieder für Besucher geöffnet: Ab 12 Uhr können sich Kinder und Erwachsene den Aquazoo ansehen, der in den vergangene­n vier Jahren aufwendig saniert wurde. Die Wiedereröf­fnung war eigentlich für 2015 vorgesehen und dann wiederholt verschoben worden. Die Kosten für die Arbeiten stiegen von den ursprüngli­ch geplanten 12,5 Millionen auf rund 21 Millionen Euro. Erwartet werden mehr als 500.000 Besucher pro Jahr. Schon vor dem offizielle­n Start durfte gestern eine Gruppe von RP-Lesern den neuen Aquazoo besichtige­n, sie wurden von Museumsche­f Jochen Reiter persönlich durch die Sammlung geführt. An vielen Stellen gerieten sie richtig ins Staunen. Die Ergebnisse: Erlebnisfa­ktor Das erste Kichern ging schon durch die Reihen, als die ersten lebenden Insassen des Museums in Sicht kamen: die Papageient­aucher. Die flitzten auch zur frühen Vormittags­stunde lebhaft durchs Becken und ließen sich von den ersten Zuschauern dabei motivieren. Die Kinder erhielten hier die erste Gelegenhei­t, Hände und Nasen an die Scheiben zu drücken – Glasreinig­er dürfte im Aquazoo in großen Kanistern gekauft werden.

Noch begeistert­er waren die Kleinen freilich von dem großen Becken mit 245.000 Litern Wasser, durch das nicht nur Rochen und Haie ihre Bahnen ziehen: „Hier könnt ihr auch Nemo und Dori finden“, sagte Aquazoo-Chef Reiter, der als Experte natürlich auch die berühmtest­en Trickfilmf­ische kennt. „Ich hab ihn schon entdeckt“, rief der kleine Ole.

Gestaunt wurde immer wieder: Die Krokodile in der Tropenhall­e, die witzigen Zwergmangu­sten oder die wendigen Pinguine sind Attraktion­en für kleine und große Besucher. Das Farb- und Lichtkonze­pt ist stimmig: Es ändert sich vom Meereswass­er bis zum Bereich an Land, vom Morgenlich­t bis zum Mondschein reichen die Illuminati­onsmöglich­keiten. Familienfa­ktor Die rund 5000 Tiere anzuschaue­n, ist bereits ein Vergnügen. Toll ist, dass an vielen Stationen auf Augenhöhe der Kinder Dinge erklärt werden oder ertastet werden können. Zeichentri­ckfilme laufen auf Knopfdruck ab, immer wieder gibt es spielerisc­he Elemente, am Ende einen Forscherti­sch. Der Aquazoo ist dadurch auf mehreren Verständni­s-Ebenen interessan­t. „Zoo und Naturkunde unter einem Dach vereint, das ist einmalig in Deutschlan­d“, sagt Reiter stolz. Ins erste Becken des Tropenbere­ichs können die Kinder nicht hineinscha­uen. „Das werden wir wohl nachbesser­n“, sagt Reiter Ruhezonen / Behinderte Die taktilen Leitsystem­e, wie man sie aus dem Straßenrau­m kennt, gibt es auch im Aquazoo. Wo Treppen sind, sind auch Aufzüge. Mobilitäts- oder Sehbehinde­rte sind dort also gut aufgehoben. Karin Gräf fehlen allenfalls Ruhezonen oder Bänke, um sich zwischendu­rch auszuruhen: „Man will hier ja auch nicht so durchhetze­n.“Ein Café gibt es im Museum nicht – jedoch „um die Ecke“im Nordpark Bilanz Heike Dreher freut sich, „dass die Becken nicht so voll sind“, so dass die Tiere genug Platz finden – und auch für die Besucher gut zu beobachten sind. Michael Henk lobt die kunstvoll gestaltete­n Riffe und Felsformat­ionen: „Ganz anders als in anderen Zoos, wo die Fische durch ein blaues Bassin schwimmen.“Familie Discher will im neuen Jahr wiederkomm­en, „vorher ist es an den Becken sicher zu voll“. Sie alle sind begeistert, Marlon (11) hat gut 20 Filme mit dem Smartphone gemacht. Sein Hit: Er hat das Foto eines Herings hochgehalt­en und so die Pinguine angelockt.

Helmut Beicht ist angetan „von der Verbindung von Natur und Hightech“. Birgit Goldstein ist Grafikerin, sie lobt die Gestaltung der Wissensver­mittlung. Sie war schon in vielen Naturkunde­museen. „Das ist jetzt State-of-the-Art und muss sich hinter Berlin und London nicht verstecken “

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RP-FOTOS (3): ANDREAS BRETZ Staunend beobachtet die junge Aquazoo-Besucherin Leni (9) einen Rochen, der durch das größte Becken des Zoos schwimmt.

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