Rheinische Post Hilden

DEG bezwingt Meister München

- VON THOMAS SCHULZE

Dank einer großartige­n läuferisch­en Leistung, einer starken Offensive und eines überragend­en Torhüters Mathias Niederberg­er besiegen die Rot-Gelben den Spitzenrei­ter überrasche­nd mit 6:4.

Für DEG-Trainer Mike Pellegrims ist es die beste Mannschaft, mit dem besten Trainer und dem teuersten Kader. Doch all die Superlativ­en reichten nicht. Die Düsseldorf­er EG zwang Meister Red Bull München in die Knie, siegte vor 5738 Zuschauern mit 6:4 (3:0, 1:1, 2:3) und feierte damit seinen zweiten Dreier in dieser Saison. Morgen (14 Uhr) sind die Rot-Gelben bei den Iserlohn Roosters zu Gast, am Dienstag (19.30 Uhr) kommen die Eisbären Berlin.

Vor dem Spiel gab es natürlich eine Schweigemi­nute anlässlich des Todes von Lorenz Funk. Er war der Kapitän der legendären Eishockeym­annschaft, die bei den Olympische­n Winterspie­len 1976 die Bronzemeda­ille gewann. Zwei Düsseldorf­er kannten ihn besonders gut: Walter Köberle und Wolfgang Boos, die damals dem Team angehörten. Beide zeigten sich gestern im ISSDome betroffen. „Ich habe ihn gemeinsam mit Hans Zach noch im Sommer besucht“, berichtete Wolfgang Boos. „Der Lenz war damals einer der Besten, weil er nach vorne und nach hinten gearbeitet hat.“

Das erste Bully brachte die Fans schnell auf andere Gedanken, denn die Anfangspha­se war rasant, geprägt von hohem Tempo, wobei die DEG die hochfavori­sierten Gäste sofort unter Druck setzte. Der Matchplan ging auf und war bereits nach fünf Minuten von Erfolg ge- krönt. Nach einem Zuspiel von Edi Lewandowsk­i drückte Alexej Dmitriev die Scheibe zur Führung über die Linie. Nur drei Minuten später erkannte der Schiedsric­hter, nachdem er sich die Szene auf Video angesehen und vergewisse­rt hatte, das zweite Tor an, das Jeremy Welsh erzielt hatte. Die Gastgeber setzten noch einen drauf. Alexander Barta erhöhte auf 3:0, die Stimmung im ISS-Dome schäumte über. Damit hatte nun wirklich niemand gerechnet. Mit dem Resultat ging es auch in die erste Pause, weil die Düsseldorf­er auch zwei Unterzahls­piele schadlos überstande­n. Doch wie lange würden sie dieses extrem hohe Tempo durchhalte­n?

Zu Beginn des Mittelabsc­hnitts drängten die Münchner, die DEG

haderte mit den Schiedsric­htern und kassierte prompt ein Gegentor. Die Rot-Gelben wackelten, aber sie brachen nicht ein, sondern konterten. Bernhard Ebner lief allein auf Torhüter Danny aus den Birken zu, ließ sich die Chance nicht nehmen und netzte ein. Der Treffer stabilisie­rte sein Team. Die Schiedsric­hter sorgten aber weiter für Misstöne. In der 37. Minute gaben sie einen umstritten­en Penalty, doch der Münchner Pinizzotto scheiterte kläglich an dem überragend­en Torhüter Mathias Niederberg­er. 37 Sekunden später verweigert­en die Referees dem fünften Treffer der DEG die Anerkennun­g.

Im Schlussdri­ttel schwappte die Stimmung über, als Alexander Barta auf 5:1 erhöhte. Doch die Gäste gaben umgehend ein Lebenszeic­hen von sich, das als Warnung diente.

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FOTO: HORSTMÜLLE­R Die DEG-Stürmer John Henrion und Alexander Barta sorgen für Betrieb vor dem Münchner Tor.

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