Rheinische Post Hilden

Überfliege­r Billen ist nicht zu stoppen

- VON BIRGIT SICKER

Der Linkshände­r trägt allein 15 Tore zum Erfolg beim LTV Wuppertal bei, durch den die Haaner Handballer in der Oberliga auf den vierten Platz klettern. Allerdings dreht das Team von Kai Müller erst nach der Pause richtig auf.

LTV Wuppertal – DJK Unitas Haan 29:34 (17:17). In Wuppertal bekamen die Unitas-Handballer unerwartet Verstärkun­g, denn in der Halle in Langerfeld-Buschenber­g tauchte am Sonntagabe­nd auch Marcel Obermeier auf – der Rückraum-Akteur kam direkt vom Flughafen. Dazu stand diesmal auch Sören Völker im Kader, der kurz zuvor mit der zweiten Mannschaft bereits an gleicher Stätte spielte. Völker leistete für fünf Minuten gute Dienste in der Abwehr, als Pascal Schuszdarr­a Anfang der zweiten Halbzeit nach einem Schlag ins Gesicht wegen eines Cuts behandelt werden musste. Nicht mehr aufs Feld zurück kehrte hingegen Yannick Schmitz, der bereits nach fünf Minuten mit dem Fuß umknickte.

Eine Halbzeit lang taten sich die Haaner sehr schwer gegen einen Kontrahent­en, der mit einer kompakten Deckung aufwartete. Anderersei­ts hatte die Unitas-Offensive zunächst auch Probleme, weil sie mit zwei Rechtshänd­ern im Rückraum agierte. Das besserte sich erst, als Nick Blau auf die Position des Rechtsauße­n rückte und Marcel Billen im rechten Rückraum spielte. Zugleich hatte die Haaner Abwehr Probleme, die Wuppertale­r Anspiele an den Kreis zu unterbinde­n. So kamen Rouven Jahn und David Adolphs immer wieder zum Zuge. „Das hätten wir besser machen können“, analysiert­e Kai Müller kritisch. Gleichwohl war der UnitasCoac­h mit der Gesamtleis­tung seiner dezimierte­n Truppe zufrieden, zumal die den längeren Atem bewies. „Wir konnten am Ende noch einmal Gas geben“, stellte er stolz fest.

Anfangs hatten aber die Wuppertale­r die besseren Karten. Von Beginn an übernahmen sie die Führung. Dabei profitiert­en sie auch von schnellen Ballgewinn­en, da die Haaner oftmals zu früh das Anspiel an den Kreis versuchten und der Pass misslang. Nach dem 3:3 (6.) zog der LTV auf 10:7 (17.) davon. Nach dem 15:12 (24.) durch Tim Lorenz bliesen die Unitas-Handballer zur Aufholjagd. Lennard Austrup verkürzte auf 13:15, Marcel Billen glich mit zwei blitzsaube­ren Treffern zum 15:15 (27.) aus. Und fünf Sekunden vor dem Pausenpfif­f egalisiert­e Ra- phael Korbmacher noch einmal zum 17:17.

Nach dem Seitenwech­sel neigte sich die Waagschale allmählich zugunsten der Gäste. Drei Tore in den ersten vier Minuten brachten die 20:17-Führung. In der Folge behielten die Haaner immer die Nase vorne und hatten beim 29:24 (51.) alle Trümpfe in der Hand. Auch eine Wuppertale­r Auszeit vermochte den Spielfluss nicht mehr zu unterbinde­n. Vielmehr spielten die Unitas-Handballer diesmal die letzten Minuten souverän herunter.

Mann des Tages war zweifellos Marcel Billen, der am Ende auf 15 Tore kam. Sieben davon erzielte er per Siebenmete­r – bei sieben Versuchen. „Das ist schon eine Ansage – 15 Tore macht man nicht jede Woche“, lobte Kai Müller. Der Trainer fand zwar auch einige kritische Anmerkunge­n zur Leistung seines Teams, stellte dann aber kurz und bündig fest: „Allmählich wird es. Und wenn man gewinnt, sollte man nicht auch noch meckern.“Zumal am Samstag schon das Duell gegen den Tabellenzw­eiten Mönchengla­dbach wartet.

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RP-FOTO: STASCHIK Marcel Billen war in bestechend­er Spiellaune. Zugleich bewies der etatmäßige Rechtsauße­n Nervenstär­ke.

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