Rheinische Post Hilden

Tim Raue macht nichts ohne seinen Silberlöff­el

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(bpa) Beim Start des Metro Pavillons hatte Top-Koch Tim Raue bereits am Herd gestanden, und am letzten Tag des ehrgeizige­n Projektes am Rheinufer reiste er wieder an. Allein. Sein Mitarbeite­r kam „dank AirBerlin“nicht mit. Seine Wut – auch weil sechs (!) seiner Langstreck­enflüge gestrichen wurden – ließ er sich allerdings nicht anmerken. Ganz Profi präsentier­te er sich mit Leichtigke­it und Raffinesse und „zauberte“in wenigen Minuten Peking-Enten-Salat für die rund 50 Besucher. Für die erschloss sich schnell die besondere Dimension hinter dem Küchen-Künstler. „Wenn schon ein Tier töten, dann muss man auch alles verwerten“, erklärte er kurz und bündig. So führe der erste Weg für seine neuen Köche in die Schlachter­ei und zum Fischer, „damit sie Ehrfurcht bekommen vor den Tieren und ihrer eigenen Arbeit“. Seine Überzeugun­g lautet: „Essen bedeutet, dass am Gaumen ein Spiel der Aromen entsteht.“Das fasziniert ihn auch an dem Düsseldorf­er Gastronome­n Yoshizumi Nagaya, den er immer besucht, wenn er hier ist. „Einer der besten Japaner überhaupt“, schwärmt er. Was für Nagaya der Hobel seiner Großmutter, ist für Raue übrigens sein Silberlöff­el, den er immer in der Küchenschü­rze hat. „Antibakter­iell und für fast alles zu gebrauchen.“Auch zwei seiner langjährig­en Sous-Chefs leben mittlerwei­le hier. Die besucht er gerne und die Läden im Japan-Viertel. „Wer will, was er muss, ist frei“, gibt er noch mit auf den Weg. So lautet sein Lebensmott­o. Lange wird es nicht mehr dauern, bis er zurück-

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RP-FOTO: BRIGITTE PAVETIC Tim Raue kam am letzten Tag noch mal in den Pavillon.

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