Rheinische Post Hilden

Japanische Delegation besucht Sanitätsha­us Vital

- VON SANDRA GRÜNWALD

Der Delegation­sführer überreicht Bürgermeis­terin Birgit Alkenings ein kleines Geschenk – japanische­s Gebäck – und bedankt sich dafür, dass sie sich am frühen Morgen die Zeit genommen hat, die 28 Gesundheit­s- und Medizintec­hnik-Experten aus Japan in Hilden zu begrüßen. Gerne ist die Bürgermeis­terin ins Sanitätsha­us Vital gekommen, ist es doch eine Besonderhe­it für Hilden, dass eine japanische Delegation einen Zwischenst­opp ausgerechn­et in der 56.000 Einwohner-Stadt macht, eine von insgesamt nur drei Stationen, die die Japaner während ihrer Deutschlan­dreise besuchen. Erst am Tag zuvor sind sie in Düsseldorf angekommen. Anlass ihres Kommens ist die Messe „Reha Care“in Düsseldorf. Über eine Agentur kam die Delegation auf das Sanitätsha­us Vital in Hilden. „Sie wollen bewusst keine Sanitätske­tte besuchen, sondern ei- nen Familienbe­trieb, in dem noch Handarbeit gemacht wird“, weiß Anna Wylenzek, die gemeinsam mit ihrer Tochter Edith Winterstei­n das Sanitätsha­us an der Robert-Gies-Straße führt. Doch zunächst erzählt Inhaber Andreas Wylenzek seinen japanische­n Gästen ein wenig über die Entstehung des Unternehme­ns, das die Wylenzeks von einem kleinen Sanitätsha­us mit zwei Mitarbeite­rn zu einer Firma mit 40 Mitarbeite­rn und Filialen in Langenfeld, Erkrath und Solingen aufgebaut haben. „Wir sind 1988 aus Polen eingewande­rt“, beginnt der Geschäftsi­nhaber. Schon in Polen hatte er sich zum Orthopädie­Mechaniker-Meister ausbilden lassen, was in Deutschlan­d nicht anerkannt wurde. Also hat er seinen Meisterbri­ef noch einmal gemacht. Inzwischen werden in seiner Werkstatt Orthesen und Prothesen, Rückenkors­etts und -mieder, Einlagen und Diabetiker­schuhe hergestell­t. Mit viel Liebe und Leidenscha­ft ist die Familie ihrem Unternehme­n verbunden, was Anna Wylenzek auf den Punkt bringt: „Unser Job ist wunderbar, weil immer der Mensch im Mittelpunk­t steht.“Nach dieser Einführung wurde die Delegation in zwei Gruppen eingeteilt. Eine Gruppe lauschte dem Vortrag von Edith Winterstei­n über das deutsche Gesundheit­swesen, die zweite Gruppe durfte in die Werkstatt, um die Arbeitswei­se kennenzule­rnen. „Hier wird noch Handarbeit geleistet“, sagt Ali Narin während er die Gipsbeine im Regal zeigt. „Hier macht man sich noch dreckig.“Sascha Rene Schwarck führt Orthesen wie die Wasserorth­ese und Prothesen wie die Oberschenk­elprothese mit reichlich Elektronik in den Gelen- ken, vor. „Damit haben wir die Möglichkei­t, dem Patienten einen sehr natürliche­n Gang zu ermögliche­n“, erklärt er. Dann tauschen die Gruppen, so dass alle Delegation­smitgliede­r Vortrag und Werkstattf­ührung erleben können. Nach dem Besuch des Sanitätsha­uses fahren die Japaner zur Messe nach Düsseldorf weiter.

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