Rheinische Post Hilden

Zahl der Übergriffe auf Lehrer in NRW hat stark zugenommen

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DÜSSELDORF (tor) Die Gewalt gegen Lehrer in NRW nimmt zu. Im ersten Halbjahr 2017 gab es 231 Übergriffe auf Lehrkräfte, im Durchschni­tt 46 pro Monat. Das entspricht einer Zunahme von knapp 21 Prozent im Vergleich zum Vorjahresz­eitraum: Im gesamten Jahr 2016 wurden 381 Übergriffe auf Lehrer in NRW dokumentie­rt. Das geht aus der Antwort der Landesregi­erung auf eine kleine Anfrage der AfD hervor.

Auch Feuerwehrl­eute und Rettungsdi­enstmitarb­eiter sind demnach in wachsendem Umfang Gewalt ausgesetzt. Nach 178 Übergriffe­n auf Feuerwehrl­eute im Jahr 2016 gab es allein im ersten Halbjahr 2017 schon 110 solcher Übergriffe. Auf den Monatsdurc­hschnitt herunterge­rechnet, entspricht das ei- ner Zunahme von fast 24 Prozent. Etwas weniger stark fällt mit 13 Prozent die Zunahme der Gewalt gegen Rettungsdi­enste aus: 162 Vorfälle gab es im Jahr 2016, wogegen 91 allein im ersten Halbjahr 2017 gezählt wurden. Die Gewalt gegen die Vollzugskr­äfte bei Polizei und Zoll stagniert auf hohem Niveau.

Die Landesregi­erung spricht von „einem gesellscha­ftlichen Problem, welches die Landesregi­erung nicht allein lösen kann“. Weder Polizei noch Strafrecht allein könnten die sozialen und individuel­len Defizite der Täter beheben. Das Land verweist auf umfangreic­he Schulungsm­aßnahmen für die bedrohten Beamten und neue Regeln für die finanziell­e Entschädig­ung der Opfer aus Landesmitt­eln.

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