Rheinische Post Hilden

Stadt schuldet Sozialdien­st Geld

- VON RALF GERAEDTS

Der SKFM Haan gibt zum Schuljahre­sende die Trägerscha­ft der Offenen Ganztagssc­hule Don Bosco auf. Das Kleiderkam­mer-Team organisier­t sich bald als gemeinnütz­ige Gesellscha­ft. Und der Tafel-Betrieb hat teure Fahrzeugpr­obleme.

HAAN Hubert Gering, Geschäftsf­ührer des Sozialdien­stes katholisch­er Frauen und Männer (SKFM) steuert sein SKFM-Schiff derzeit durch unruhiges Fahrwasser. Durch zwei Entscheidu­ngen haben sich Vorstand und Geschäftsf­ührung von Ballast befreit und personell etwas Luft verschafft.

Finanziell­e Gründe waren es, die den Sozialdien­st zum Entschluss brachten, zum Schuljahre­sende die Trägerscha­ft für den Betrieb der offenen Ganztagssc­hule an der DonBosco-Schule aufzugeben. „Wir hatten im letzten Schuljahr ein Defizit von 57.000 Euro“, erklärt Gering. 301.000 Euro erhielt der Verband von der Stadt Haan als Kopf-Pauschalen für die Betreuung der Grundschül­er. Diese Sätze seien seit 2005 unveränder­t geblieben. Allerdings seien die tarifliche­n Löhne seither deutlich angestiege­n.

Schon 2015 hatte Gering in einem Schriftwec­hsel mit der Stadt auf die finanziell­e Schräglage des Systems hingewiese­n. Anträge auf einen Defizitaus­gleich wurden lange diskutiert und am Ende bewilligt. „Das hat viel Überzeugun­gsarbeit gekostet“, bilanziert Gering, der allerdings immer noch auf eine Auszah- lung wartet. Auch die Pfarrgemei­nde St. Chrysanthu­s und Daria hat Geld gewährt, um dem Verein die Finanzbasi­s zu erhalten.

Der SKFM geht davon aus, dass es eine Ausschreib­ung für die Trägerscha­ft der OGS Don Bosco geben werde und hofft, dass das Personal zumindest für ein Jahr weiterbesc­häftigt wird. Ähnlich sei der Trägerwech­sel an der OGS Steinkulle vollzogen worden.

Ende dieser Woche wird die Haaner Kleiderkam­mer ihren Betrieb an der Steinkulle einstellen und den Umzug in die neuen Räume an der Friedrich-Ebert-Straße angehen. Dort soll eine gemeinnütz­ige Gesellscha­ft den Betrieb managen, kündigte Angela Brüntrup, Initiatori­n der aktuellen Kleiderkam­mer, an. Damals, als die Gruppe im „blauen Haus“an der Martin-Luther-Straße den Kleiderkam­mer-Be- trieb aufnahm, begleitete der SKFM den Aufbau, um Rechtsgesc­häfte zu ermögliche­n. Jetzt aber sei die Initiative groß und selbststän­dig geworden. Dem Sozialdien­st fehlten personelle Ressourcen, die Einrichtun­g weiter zu betreuen.

Jetzt konzentrie­rt sich der Verband ganz auf sein Kerngeschä­ft: Es gibt den Betreuungs­verein für Kinder und Jugendlich­e, die Tafel wird unterhalte­n und nicht zuletzt die Lebenskris­en-Ambulanz. „Uns wird nicht langweilig“, sagt Gering.

Beim Tafel-Betrieb gibt es derzeit große Fahrzeug-Sorgen. Das älteste Fahrzeug hat einen kapitalen Motorschad­en. Die Bemühungen um Ersatz und Finanzieru­ng des Nachfolge-Wagens laufen. Und jetzt ist einer der beiden neueren Wagen bei einem Unfall schwer beschädigt worden. Ein Gutachter muss jetzt klären, ob der Wagen noch zu retten ist. „Wir haben Riesenprob­leme, Autos zu organisier­en“, sagt Hubert Gering, der froh ist, dafür immer wieder Hilfe vom Autohaus Altmann zu erhalten.

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