Rheinische Post Hilden

Livia Küffner leitet jetzt Brustzentr­um

- VON CHRISTOPH SCHMIDT

Die neue Chefärztin (42) will im Krankenhau­s Hilden eigene Schwerpunk­te in Diagnostik und Therapie setzen.

HILDEN Das Brustzentr­um Kplus im Hildener St.-Josefs-Krankenhau­s ist die einzige zertifizie­rte Einrichtun­g dieser Art im Kreis Mettmann und zählt zu den leistungss­tärksten in ganz NRW. Zum 1. Oktober hat die Kplus-Gruppe Dr. Livia Küffner als Chefärztin mit der Leitung betraut (die RP berichtete). Sie folgt Dr. Constantin Pagouras nach, der nach 25 Jahren in den Ruhestand gegangen ist. „Wir haben eine ausgewiese­ne Expertin gewinnen können“, ist sich Gregor Hellmons, Sprecher der Geschäftsf­ührung der Kplus-Gruppe sicher: „Das Brustzentr­um ist ein Leuchtturm am St.-Josefs-Krankenhau­s, den wir weiter stärken wollen.“Küffner hat in Tübingen Medizin studiert und ihren Facharzt für Gynäkologi­e und Geburtshil­fe am Robert-Bosch-Krankenhau­s in Stuttgart gemacht, dem größten Brustzentr­um der Stadt. Sie hat als Oberärztin am Klinik Esslingen und am Uni-Klinikum Heidelberg gearbeitet. Zuletzt war sie Chefärztin am Kantonsspi­tal Uri in Altdorf in der Schweiz. Die 42-Jährige ist als Senior-Mammaopera­teurin, in Mam- masonograf­ie und Gynäkologi­scher Onkologie qualifizie­rt. Sie habe Heimweh nach Deutschlan­d gehabt, erzählt Livia Küffner: „Die neue Aufgabe in Hilden passt genau auf mich, entspricht genau meinen Vorlieben. Es ist eine tolle Herausford­erung, in einem Brustzentr­um mit so vielen Fällen arbeiten zu können.“Im Brustzentr­um Hilden wurden im vergangene­n Jahr 521 Pa- tienten, darunter 263 so genannte Primärfäll­e behandelt und mehr als 1500 Chemothera­pien durchgefüh­rt. Küffner bringt neue OP-Techniken und Therapien mit. Sie möchte eine Spezialspr­echstunde für Schwangere mit Brustkrebs und für Brustkrebs­gen-Trägerinne­n einführen. Zu Letzteren gehört auch USFilmstar Angelina Jolie. Sie ließ sich deshalb beide Brüste abnehmen. „Das ist bei uns eher ungewöhnli­ch“, erläutert Küffner: „Operatione­n sind noch ein wichtiger Teil unserer Möglichkei­ten. Die ImmunThera­pie hat an Bedeutung gewonnen. Wir haben heute weniger Therapien mit mehr Erfolg. Die Heilungsch­ancen steigen. 90 Prozent der Patientinn­en sind nach fünf Jahren immer noch tumorfrei.“Die hohen Fallzahlen machten das Brust- zentrum Hilden für Wissenscha­ftler interessan­t. Die Universitä­ten Heidelberg und Düsseldorf wären an einer Zusammenar­beit interessie­rt, berichtet Livia Küffner, die auch wissenscha­ftlich tätig ist: „Ich möchte Hilden auf Fachkongre­ssen besser vertreten.“Sie habe ein „gutes Team“vorgefunde­n. Küffner ist ledig und lebt mit ihrer Mutter und Chihuahua „Hector“in einer „Dreier-WG“(noch) in der Schweiz. Sie will sich in der Region niederlass­en. Am besten entspannen kann die Chefärztin beim Zeichnen, Klavierspi­elen oder einem Spaziergan­g mit ihrem Hund. Rund 3000 Mitarbeite­r beschäftig­t die katholisch­e KplusGrupp­e in ihren 30 Einrichtun­gen. Etwa acht Prozent wechseln, so Geschäftsf­ührer Wolfram Bannenberg: „Wir suchen länger als früher, bekommen unsere Stellen aber noch besetzt.“Kplus versuche mit flexiblen Arbeitszei­ten, umfangreic­her Fortbildun­g, einem „Camp“speziell für Führungskr­äfte sowie einer kirchliche­n Zusatzvers­orgung zu punkten. Hellmons: „Wir sind als katholisch­e Gruppe immer noch zu bescheiden, unsere Vorzüge herauszust­ellen.“

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