Rheinische Post Hilden

Haaner Haushaltsl­age hat sich verbessert

- VON RALF GERAEDTS

Die Verwaltung legte gestern im Stadtrat den Etatentwur­f für 2018 vor. Nach aktuellen Zahlen endet die Haushaltss­icherung schon 2019, ein Jahr früher als vorgeschri­eben.

HAAN Spätestens 2020 muss die Stadt Haan einen ausgeglich­enen Etat vorlegen können. Ansonsten droht der Not-Haushalt, mit dem finanziell­e Verantwort­ung aus der Hand gegeben werden müsste. Der Ausgleich scheint jetzt aber schon 2019 zu gelingen, ein Jahr früher. Allerdings enthält die Finanzplan­ung noch eine Gewerbe- und Grundsteue­rerhöhung um 20 Punkte ab 2019. „Ich denke, unser aller Ziel ist es aber, dass wir die Anhebung der Gewerbeste­uer vermeiden. Für unsere Bestandsun­ternehmen und die Unternehme­n, die sich mit Neuansiedl­ungsgedank­en in Haan tragen, wäre es das einzig richtige Zeichen“, merkte Bürgermeis­terin Bettina Warnecke an, die diesen Etatentwur­f „sehr viel lieber auf den Weg“brachte als den für 2017.

Der Haushalt 2018 sieht auf der Einnahmese­ite rund 92,3 Millionen Euro vor, auf der Ausgabense­ite stehen etwa 94 Millionen. Der Fehlbedarf von 1,7 Millionen Euro in 2018 soll das letzte Haushaltsl­och sein. 2019 sieht die Etatplanun­g ein Plus vor – allerdings nur eines von 17.000 Euro. Da kann schon die kleinste Veränderun­g manche Planung ins Wanken bringen. Erste Beigeordne­te Dagmar Formella wies deshalb darauf hin, dass die Gewerbeste­uerentwick­lung bis zum Jahresende 2017 noch nicht feststehe. Zudem liegen noch nicht alle Rahmendate­n auch von der Landeseben­e vor. Da müsse gegebenenf­alls nachgesteu­ert werden. 2020 soll ein Plus von knapp 1,9 Millionen Euro erzielt werden.

Die bisher geplanten Großprojek­te sind im Etat finanziert. Gymnasium-Neubau, Erweiterun­g der Grundschul­e Gruiten, das Handlungsk­onzept Innenstadt und die neue viergruppi­ge Kita am Erikaweg (Eröffnung im zweiten Halbjahr 2020) sind damit gesichert. Die Bürgermeis­terin betonte aber, dass weitere Projekte nicht möglich seien. Nicht zuletzt auch mit Blick auf die personelle­n Möglichkei­ten im Baudezerna­t, wo mehrere Ingenieurs­tellen mangels Bewerbern nicht besetzt werden können.

Ein Punkt für die finanziell­e Verbesseru­ng ist die entfallend­e Solidaritä­tsumlage (1,2 Millionen in 2017, seit 2014 gut 5,2 Millionen Euro). Kämmerin Dagmar Formella ließ anklingen, dass bei Verbesseru­ngen der Haushaltsl­age intensiv darüber beraten werden müsse, ob die noch vorgesehen­en Steuererhö­hungen in 2019 reduziert werden können.

„Mit einem hoffentlic­h Anfang 2018 genehmigte­n Haushalt hat die Verwaltung fast ein ganzes Jahr Zeit, Projekte voranzutre­iben. Das wäre anders, wäre sie monatelang in der vorläufige­n Haushaltsf­ührung. Für mich ist das Ausdruck eines guten Verwaltung­shandelns“, nannte Bürgermeis­terin Bettina Warnecke einen Grund für die Neuerung. Der Etat wird – was bis in die 1990er Jahre üblich war – in allen Fachaussch­üssen beraten. Dort sollen Anträge vorentschi­eden werden. In den letzten Jahren waren immer wieder Anträge erst im Stadtrat diskutiert und abgestimmt worden.

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