Rheinische Post Hilden

Kinder lernen ihren Körper kennen

- VON DANIELE FUNKE

Eine Woche lang lernen die Schüler der Elbseeschu­le ihren Körper und die Arbeit der Ärzte näher kennen. Das kostenlose Projekt ist eine Kampagne der Ärztekamme­r in Kooperatio­n mit der AOK Rheinland.

HILDEN Das Blutdruckm­essgerät hat es den Kindern angetan: Die Knöpfe, die Pumpe, der Schlauch, die Manschette – das ist definitiv was für kleine, neugierige Menschen. „Kannst Du mal bei mir messen?“, fragt Chereen die Krankensch­wester Yvonne Sümnick und streckt ihr ganz fachmännis­ch den in rechten Arm hin, viele andere Schüler der ersten bis vierten Klassen verfolgen neugierig das Geschehen. Yvonne Sümnick pumpt und liest dann die Werte ab: „110:50, das ist super. Die Werte bei Euch Kindern sind niedriger als bei uns“.

Statt Addition und Rechtschre­ibung wird in dieser Woche in den Klassenzim­mern alles rund um den eigenen Körper vermittelt, in acht verschiede­nen Stationen. Unter anderem geht es auch um die Sinne, wie etwa das Sehen. „Weißt du wahas?“, fragt Joel den RP-Fotografen im klassische­n Kinderspre­chmodus: „Alles, was man sieht ist auf dem Kopf und das Gehirn macht es wieder richtig rum.“

Ärztin Sonja Püttgen ist eigentlich derzeit im Mutterschu­tz. Über die Ärztekamme­r hatte sie von dem Projekt „Gesund macht Schule“erfahren und es der Elbseeschu­le vorgeschla­gen. „Wir fanden die Idee von Anfang an sehr spannend, wir mögen Projektwoc­hen, in denen geballtes Wissen vermittelt wird und das Material, dass wir zur Verfügung gestellt bekommen, ist eine wunderbare Grundlage für die individuel­le Gestaltung der Aktion“, erklärt Lehrerin Fiona Manteuffel, „wir als Inklusions­schule können zum Beispiel die Übungsblät­ter problemlos auf das verschiede­ne Niveau unserer Schüler angleichen.“

Die kleine Leonie hat noch ein wenig Schwierigk­eiten, ihren Gesundheit­spass auszufülle­n, etwa bei der Augenfarbe. „Ich hab ja blaue Augen“, sagt sie, „aber ich kann ja blau noch nicht schreiben, ich bin ja erst sechs.“Sofort ist ein älteres Kind zur Stelle und hilft der Erstklässl­erin. „Genau das ist einer der wichtigen Punkte beim klassenübe­rgreifende­n Arbeiten“, erklärt Fiona Manteuffel, „dass Kleine und Große gemeinsam lernen, das stärkt den Zusammenha­lt.“Patenärzti­n Sonja Püttgen möchte wissen, wa- rum Impfungen wohl wichtig sind. „Da wird das gleiche Gift gespritzt, gegen das man später geschützt sein soll“, weiß ein cleverer Drittkläss­ler. „Richtig“, lobt die 36-Jährige, „die Abwehrpoli­zei guckt sich mit der Impfung sozusagen ein Foto des Übeltäters an und prägt es sich ein. Wenn er dann tatsächlic­h auftaucht, kann sie ihn mühelos bekämpfen.“Aus ihrem Arztkittel ragt der Stiel ihres Reflexhamm­ers. „Was hast du da?“, fragt Luca interessie­rt. „Damit kann ich deine Reflexe testen und schauen, ob deine Nerven gut funktionie­ren“, antwortet die 36-Jährige. „Soll ich mal?“Luca findet das lustig, wie seine Beine in die Höhe schwingen, ohne dass er das selbst steuert. Bianka dagegen findet Bakterien viel spannender und der neunjährig­en Greta hat es Otto besonders angetan. „Der Otto“, sagt sie und macht es extra spannend, „der Otto ist ein Skelett und steht in der Klasse der 4b.“Die Kinder lachen. „Und das Witzigste ist, Otto hat Rollen, der war bestimmt früher mal Rollschuhl­äufer.“www.gesundmach­tschule.de“

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