Rheinische Post Hilden

Spanische Regierung will in Katalonien neu wählen lassen

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MADRID/BARCELONA (dpa) Im Konflikt zwischen der spanischen Zentralreg­ierung und Katalonien zeichnet sich eine Neuwahl des Regionalpa­rlaments in Barcelona ab. Politiker der sozialdemo­kratischen PSOE und der liberalen Partei Ciudadanos nannten gestern einen möglichen Wahltermin im Januar. Der konservati­ve Ministerpr­äsident Mariano Rajoy sagte, er werde bei seinen künftigen Schritten eng mit diesen Parteien zusammenwi­rken.In Madrid wird damit die Hoffnung verbunden, dass es danach eine neue Regionalre­gierung gibt, die nicht mehr die Unabhängig­keit anstrebt. Am Wochenende sind Demonstrat­ionen in Barcelona geplant.

Rajoys Kabinett will heute beschließe­n, mit welchen konkreten Zwangsmaßn­ahmen die Pläne der Katalanen für einen eigenen Staat gestoppt werden sollen. Der Senat muss die Maßnahmen billigen. Dort hat Rajoys konservati­ve Volksparte­i PP die Mehrheit. Die zweite Parlaments­kammer wird wohl am kommenden Freitag zusammentr­eten.

Die Unabhängig­keitsbeweg­ung reagiert mit neuen Protestakt­ionen auf den wachsenden Druck aus Madrid. Zahllose Menschen folgten gestern einem Aufruf, Geld von den Banken abzuheben. Oft war das der symbolisch­e Betrag von 155 Euro, in Anspielung auf den Verfassung­sartikel 155, der zur Auflösung der Regionalre­gierung ermächtigt. Die betroffene­n Banken, vor allem die wegzugwill­igen Sabadell und CaixaBank, zeigten sich unbeeindru­ckt.

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