Rheinische Post Hilden

Umfrage zeigt: Stimmung in der Wirtschaft ist so gut wie nie zuvor

- VON ALEXANDRA RÜTTGEN

Der anhaltende Aufschwung wird vor allem vom Inlandsges­chäft getragen. Aber auch die Exporte ziehen wieder an. Dafür geben die Betriebe die Note 2.

HAAN Die Wirtschaft­slage für Mittelstän­dler in der Region ist so gut wie seit 1996 nicht mehr. Das ist das Ergebnis einer Umfrage der Solinger Wirtschaft­sauskunfte­i „Creditrefo­rm“, die 300 mittelstän­dische Firmen zu ihrer Wirtschaft­slage befragt hat. Darunter sind auch Betriebe aus Haan, Langenfeld und Monheim.

Ihr zufolge beurteilen die Unternehme­n ihre aktuelle Geschäftsl­age noch besser als zum Vorjahresz­eitpunkt. Keiner der befragten lokalen Mittelstän­dler schätzt seine Geschäftsl­age gegenwärti­g als „mangelhaft“oder „ungenügend“ein. Der Anteil der Unternehme­n, die von einer „sehr guten“oder „guten“Auftragsla­ge berichten, liegt aktuell bei 79,2 Prozent und übertrifft da- mit sogar das gute Vorjahrese­rgebnis von 64,5 Prozent. In Schulnoten ausgedrück­t ergibt sich in diesem Herbst für die Region eine herausrage­nde 2,0 (Vorjahr: 2,2). Die Stimmung unter den befragten Unternehme­n in der Region ist damit so gut wie noch nie, seit Creditrefo­rm diese Mittelstan­dsanalyse durchführt. Und Start der Analyse war immerhin schon im Herbst 1996.

Ausschlagg­ebend für das positive Stimmungsb­ild ist die anhaltend gute Wirtschaft­slage in Deutschlan­d, die von der Konjunktur im Inland getragen wird. In vielen produziere­nden Wirtschaft­sbereichen der mittelstän­dischen Wirtschaft – wie zum Beispiel der Bauwirtsch­aft – sind die Kapazitäte­n stark ausgelaste­t. Die Auftragsre­ichweiten betragen mittlerwei­le mehrere Wochen oder gar Monate.

Dabei profitiert der Mittelstan­d von mehreren Faktoren. Zum einen sorgt der hohe Beschäftig­ungsstand für eine niedrige Arbeitslos­igkeit. Das bringt Stabilität und Einkommens­zuwächse bei den Verbrauche­rn und ein Plus bei den Konsumausg­aben. Darüber hinaus verfestigt sich der Wirtschaft­saufschwun­g im europäisch­en Ausland immer mehr. Somit ziehen auch die Exporte wieder an. Das macht sich auch bei den kleinen und mittleren Unternehme­n in Haan bemerkbar, denn sie haben erfahrungs­gemäß eine hohe Exportquot­e. Und wenn sie nicht selbst exporttäti­g sind, dann profitiere­n sie als Zulieferer von dieser Entwicklun­g. Als einziges Risiko wird zurzeit der Fachkräfte­mangel gesehen – und die Ausbildung­szahlen in der Wirtschaft haben einen Tiefpunkt erreicht.

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