Rheinische Post Hilden

Verletzter Uerdinger – Malteser wehren sich

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Der Fußball-Regionalli­gist Wuppertale­r SV habe keine Sanitäter für den Innenraum angeforder­t.

KREFELD/WUPPERTAL (oli) Der Malteser Hilfsdiens­t hat die nach dem Regionalli­ga-Spiel zwischen dem WSV und dem KFC Uerdingen die von Wuppertale­r Vereinsver­tretern erhobenen Vorwürfe zurückgewi­esen. Nach einer ersten Auswertung des Einsatzpro­tokolls und Gesprächen mit der Einsatzlei­tung sehe die Diözesange­schäftsste­lle die Kräfte vor Ort ungerechtf­ertigt in der Rolle des Sündenbock­s, teilten die Malteser mit. 16 Sanitätshe­lfer, zwei Krankenwag­en, ein Rettungswa­gen, ein Notarzt sowie eine Einsatzlei­tung waren – wie bei Risikospie­len üblich – im Einsatz. Die Aufgabe: Betreuung der Besucher.

Für den Innenraum sei kein Sanitäter angeforder­t worden, daher sei dort auch keiner postiert gewesen. Der Notarzt sei von einem Gästespiel­er auf dem Platz körperlich angegangen worden und habe sich beim Sturz an der Schulter verletzt. Die Malteser fordern Konsequenz­en für den Spieler. Auch habe ein Polizeiaut­o den Rettungswa­gen so zugeparkt, dass man erst an die Tragen kam, nachdem das Fahrzeug umgestellt worden war. Zudem seien die Wege in den Innenraum be- trächtlich. „Wir haben einen Notarzt und 16 Sanitäter für dieses Spiel angeforder­t und bezahlt. Wo waren die? Das ist keine Lappalie, das gilt es aufzuarbei­ten“, hatte WSV-Manager Manuel Bölster unmittelba­r nach dem Abpfiff gesagt.

Der Uerdinger Christian Müller war unglücklic­h mit dem Wuppertale­r Peter Schmetz zusammenge­stoßen. Daraufhin lag der 33-Jährige blutüberst­römt auf dem Rasen. Er musste sich sogar übergeben. Erst Minuten später und nach mehrfachen Stadiondur­chsagen trafen die Sanitäter ein. Uerdinger Physiothe- rapeuten waren zwar sofort zur Stelle, hatten aber nicht die Ausrüstung, um den Verletzten versorgen zu können. Es dauerte fast eine Viertelstu­nde, ehe Müller vom Spielfeld transporti­ert wurde. Aus dem Umfeld des Wuppertale­r SV war noch in der Halbzeitpa­use Strafanzei­ge wegen unterlasse­ner Hilfeleist­ung gestellt worden.

Müller, der die Nacht zu Sonntag im Krankenhau­s verbrachte, erlitt „nur“einen Nasenbeinb­ruch und eine Gehirnersc­hütterung. Der ehemalige Bundesliga­profi ist wieder zu Hause.

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