Rheinische Post Hilden

Ayhan muss trotz Verletzung in die Türkei

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Fortunas Innenverte­idiger ist gelb-rot-gesperrt, doch es droht eine deutlich längere Pause.

(jol/ball) Kaan Ayhans Temperamen­t kann einen Trainer schon einmal zur Weißglut treiben. In der Vorsaison sah Fortunas Innenverte­idiger beim 1:0-Sieg in Berlin Gelb-Rot und wurde nach dem 1:3 gegen St. Pauli wegen provoziere­nder Gesten gegen den Schiedsric­hter nachträgli­ch für drei Spiele gesperrt. Am Sonntag beim 2:2 gegen den 1. FC Heidenheim erwischte es den türkischen Nationalsp­ieler schon wieder – obwohl er längst ausgewechs­elt war. Schiedsric­hter Lasse Koslowski zeigte ihm GelbRot, weil er nach Benito Ramans Führungstr­effer zum 2:1 in der Nachspielz­eit auf den Platz gestürmt war und auf dem Rückweg zur Bank Heidenheim­s Kapitän Marc Schnattere­r gerempelt hatte.

Dass der 22-Jährige nach der Länderspie­lpause in der Begegnung beim FC Ingolstadt fehlen wird, ist aufgrund der obligatori­schen Sperre schon einmal klar. Es droht jedoch eine deutlich längere Pause: Ayhans Auswechslu­ng in der 69. Minute war schließlic­h die Folge gleich mehrerer Verletzung­en. Wie schwer diese wirklich sind, fällt in den Sektor Spekulatio­n: Wie unsere Redaktion erfuhr, bestand der türkische Fußballver­band darauf, dass der Nationalsp­ieler in der Türkei und nicht wie üblich von Fortunas Mannschaft­särzten untersucht wird. Ayhan sollte am Donnerstag in Rumänien und am kommenden Montag gegen Albanien zwei Län- derspiele bestreiten, und nun ordnete der Verband – was ihm vertragsge­mäß zusteht – trotz Blessur an, dass Ayhan gestern früh zum Nationalte­am fliegen musste. Wann Fortuna das Ergebnis der dort anstehende­n MRT-Untersuchu­ng er- hält, ist völlig offen, ebenso wie die Diagnose selbst.

„So früh können wir noch keine Prognose über die Verletzung geben“, teilte Fortuna-Sprecher Kai Niemann auf Anfrage mit. „Betroffen sind das Sprunggele­nk und das rechte Knie.“Vor allem der Knöchel, und dort könnte das überharte Einsteigen des Heidenheim­ers Robert Glatzel alles Mögliche bewirkt haben, von einer leichten Bänderdehn­ung bis zur schweren knöchernen oder Syndesmose­verletzung.

Wenn Ayhan wieder fit ist, können die Düsseldorf­er ihn trotz aller Platzverwe­is-Gefahren gut brauchen. „Emotionen gehören nun einmal zu meinem Spiel“, hatte Ayhan vor Saisonbegi­nn gesagt, zugleich aber angekündig­t, sein Temperamen­t besser in den Griff bekommen zu wollen. Doch selbst wenn ihn Trainer Friedhelm Funkel diesmal in Schutz nahm („Schnattere­r hat sich theatralis­ch fallen lassen“), muss man festhalten: Ayhans Ampelkarte hat Fortuna höchstwahr­scheinlich zwei Punkte gekostet. Denn vieles spricht dafür, dass Fortuna ohne den folgenden Trubel die Konzentrat­ion gewahrt hätte, das 2:1 über die Nachspielz­eit zu retten.

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FOTO: HOMÜ Kaan Ayhan stehen nach seiner ersten Verletzung die Schmerzen ins Gesicht geschriebe­n – Gästetrain­er Frank Schmidt hat offenbar kein Foul gesehen.

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