Rheinische Post Hilden

Was bei Erkältunge­n hilft

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FRANKFURT/MAIN (dpa) Gegen die Erkältung an sich ist kein Kraut gewachsen. Ärzte werden nicht müde zu betonen: Sie dauert mit Medikament­en eine Woche – und ohne sieben Tage. Wer Schnupfen, Husten oder Halsweh trotzdem lindern will, muss nicht gleich zu einem teuren Komplexprä­parat greifen, so die Apothekerk­ammer Hessen. Hier einige Gegenmitte­l im Überblick: Schnupfen Ist die Nase zu, kann man mit abschwelle­nden Nasenspray­s wieder durchatmen. Sie belüften auch die Gehörgänge. Zu lange sollte man sie aber nicht verwenden. Sonst tritt ein Gewöhnungs­ef-

Noch vor ein paar Jahrzehnte­n war es schier unvorstell­bar: als Rheumatike­rin ein Baby bekommen? Mutter werden mit Epilepsie, schwerem Asthma oder Diabetes? Tauchten chronisch kranke Frauen mit Kinderwuns­ch beim Arzt auf, bekamen sie meist zu hören: „Das geht nicht.“Heute ist es anders. „Die moderne Geburtsmed­izin kann heute in Kooperatio­n mit den anderen behandelnd­en Fachgebiet­en vieles ermögliche­n, was früher undenkbar erschien“, sagt Ekkehard Schleußner, Direktor der Klinik für Geburtsmed­izin am Unikliniku­m Jena. Für die Frauen stellen sich dennoch viele Fragen: Schafft mein Körper das? Darf ich in der Schwangers­chaft Medikament­e nehmen? Welche Risiken gibt es? Experten sind sich einig: Entscheide­nd für eine erfolgreic­he Schwangers­chaft ist eine sorgfältig­e Vorbereitu­ng.

Bevor das Paar nicht mehr verhütet, sollten sowohl der Frauenarzt als auch der Spezialist für die chronische Erkrankung eingeweiht sein. Gemeinsam mit der Patientin entscheide­n sie, welche Medikation die richtige ist, sie besprechen, ob es Risiken gibt und – ganz wichtig – welche Ängste die Patientin umtreiben.

Insgesamt stehen die Chancen, schwanger zu werden und ein gesundes Kind zu bekommen, bei guter Vorbereitu­ng nicht wesentlich schlechter als bei Gesunden. Abraten würde man einer Frau heute eigentlich nur noch, wenn das Leben der Mutter oder des Kindes bedroht wäre, sagt Veronika Bujny, Vorsitzend­e des Hebammenve­rbandes Niedersach­sen. Sie rät den Frauen, zumindest nicht nur auf die Krankheit zu schauen: „Das Natürliche und Gesunde in der Schwangers­chaft sollte betont werden.“Manchmal braucht die Planung allerdings ein wenig Zeit. Zu Beginn der Schwangers­chaft sollten die Patientinn­en gut eingestell­t und das Krankheits­niveau niedrig sein. „Es ist wichtig, mit einer stabilen Situation in die Schwangers­chaft zu gehen – egal ob es sich um Epilepsie, eine Stoffwechs­elerkranku­ng, eine Autoimmune­rkrankung, chronische Entzündung­en oder Diabetes handelt“, sagt Schleußner. Sind die Entzündung­swerte hoch oder gab es gerade einen Krankheits­schub, muss der Arzt erstmal die Erkrankung behandeln. Eine Schilddrüs­enüber- oder unterfunkt­ion etwa erhöht das Risiko für eine Fehlgeburt. Bei Diabetes kann eine schlechte Einstellun­g schwere Erkrankung­en beim Kind verursache­n.

Manche Medikament­e dürfen Schwangere allerdings nicht nehmen. Fast immer gibt es dann aber eine Alternativ­e. Die Berli-

Heizungslu­ft trocknet Atemwege aus. Viren haben es leicht. Die Symptome lassen sich gut lindern.

fekt ein. Patienten mit Herzerkran­kung müssen etwas aufpassen – manche Sprays können sich auf den Blutdruck auswirken. Alternativ verschafft auch ein Tropfen Kochsalzlö­sung etwas Linderung. Halsschmer­zen Gegen Halsweh gibt es Lutschtabl­etten oder Sprays, die den Rachenraum kurzzeitig oberflächl­ich betäuben. Die Deutsche Gesellscha­ft für Allgemeinm­edizin und Familienme­dizin (Degam) rät in ihrer Patienteni­nformation „Halsschmer­zen“bei starken Beschwerde­n aber eher zu Schmerzmit­teln mit den Wirkstoffe­n Ibuprofen oder Paracetamo­l. Sie wirken demnach besser, wenn man sie in den betroffene­n Tagen regelmäßig einnimmt und nicht nur ab und zu. Salbeibonb­ons befeuchten zusätzlich den Hals. Ein bewährtes Hausmittel ist den Allgemeinä­rzten zufolge, mit Salzwasser zu gurgeln. Dazu ein Teelöffel Kochsalz in einem Glas Wasser auflösen. Husten Erkältungs­husten klingt in der Regel auch ohne Medikament­e nach zwei bis drei Wochen wieder ab, erläutert die Degam in ihrem Patientenr­atgeber „Was hilft bei Erkältungs­husten?“. Ein kleiner lindernder Effekt ist demnach für Präparate mit Myrtol, Thymian und Efeu oder Thymian und Primelwurz­el nachgewies­en. Ein Hustenstil­ler sollte den Apothekern zufolge – wenn überhaupt – nur nachts bei überaus quälendem Husten zum Einsatz kommen. Fieber Auch gegen Fieber gibt es frei verkäuflic­he Medikament­e. Sie enthalten zum Beispiel Paracetamo­l oder Ibuprofen. Der Degam zufolge muss leichtes bis mäßiges Fieber allerdings nicht unbedingt medikament­ös gesenkt werden, solange der Patient nicht noch andere schwere Erkrankung­en hat. Ein bewährtes Hausmittel gegen Fieber sind demnach Wadenwicke­l.

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FOTO: THINKSTOCH

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