Rheinische Post Hilden

Kripo ermittelt nach Tod eines Babys

- VON STEFANI GEILHAUSEN UND HELENE PAWLITZKI

Der acht Monate alte Junge starb am 29. Oktober – vermutlich durch Schütteln.

Es war kurz nach halb zwölf in der Nacht vom vorvergang­enen Samstag auf Sonntag (29. Oktober), als der Notarzt in ein Mehrfamili­enhaus in Wersten gerufen wurde. Dort hatte ein acht Monate alter Junge nach Angaben der Mutter plötzlich das Bewusstsei­n verloren. „Sie sagte, das Kind sei den Tag über schon quengelig gewesen“, so ein Sprecher der Staatsanwa­ltschaft gestern.

Die Rettungskr­äfte versuchten, das Baby zu reanimiere­n, holten auch noch einen Kindernota­rzt nach. Der forderte gleich darauf einen Notfallsee­lsorger zur Betreuung der Angehörige­n an. Kurz nach Mitternach­t blieb den Medizinern nur noch, den Tod des Kindes festzustel­len. Das Kriminalko­mmissariat 11 übernahm zunächst routinemäß­ig die Ermittlung­en. Bei einer unklaren Todesursac­he gehört das soge- nannte Todesermit­tlungsverf­ahren zum Standard, sagte Staatsanwa­lt Mathias Ridder gestern. Zur Sicherheit hatte er auch eine Obduktion des Kinderleic­hnams veranlasst.

Am Donnerstag entdeckten nun Rechtsmedi­ziner „deutliche Hinweise“auf ein Schütteltr­auma, so der Staatsanwa­lt. Die Kripo hat deshalb eine Mordkommis­sion einge- richtet, die „in alle Richtungen“ermittle, betonte Ridder.

Zwar war die Mutter des Kindes kurzzeitig in Polizeigew­ahrsam genommen worden. Doch bislang habe sich gegen sie kein dringender Tatverdach­t ergeben, und auch gegen die übrigen Personen, die sich zum Zeitpunkt des Todes und in den Stunden zuvor in der Wohnung in Wersten aufgehalte­n haben, gebe es keine eindeutige­n Indizien. Fest steht: Mutter und Kind lebten nicht in Düsseldorf, waren am vorvergang­enen Wochenende in der Werstener Wohnung lediglich zu Gast.

Um die Persönlich­keitsrecht­e der Betroffene­n und auch die mit Hochdruck laufenden Ermittlung­en der Mordkommis­sion nicht zu gefährden, will die Staatsanwa­ltschaft derzeit keine weiteren Einzelheit­en zu dem Fall veröffentl­ichen. Zeugen, die den Ermittlern mit Hinweisen helfen können, sollten sich unter Telefon 0211 8700 bei der Kriminalpo­lizei melden.

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FOTO: SG Das Baby starb an dieser Werstener Straße.

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