Rheinische Post Hilden

Tödliches Tropen-Virus bedroht Amseln in NRW

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DÜSSELDORF (dpa) Bei den Amseln in NRW gibt es erneut eine heftige Infektions­welle mit dem tropischen Usutu-Virus. Mehr als 500 Verdachtsf­älle aus NRW seien in diesem Jahr gemeldet worden, sagte der Vogelschut­zexperte des Naturschut­zbundes, Marius Adrion. Damit kommt ein Großteil der 1380 Meldungen bundesweit aus NRW. Viele Vögel in Deutschlan­d seien bereits an dem Erreger verendet.

Kranke Tiere fallen durch ihr Verhalten auf. Infizierte Amseln wirken ungewöhnli­ch zutraulich, f liegen nicht weg oder torkeln. Helfen kann man ihnen laut Nabu nicht – knapp eine Woche nach den ersten Symptomen sterben sie. Da das Virus von Stechmücke­n übertragen wird, ist die Krankheit auf die warme Jahreszeit beschränkt. Der Nabu vermutete angesichts der Mückenplag­en in einigen Regionen in diesem Sommer vermehrt Infektione­n. Bürger waren aufgerufen worden, kranke und tote Tiere zu melden und Kada- ver einzuschic­ken. Am BernhardNo­cht-Institut für Tropenmedi­zin wurden bislang rund 130 tote Vögel auf das ursprüngli­ch aus Südafrika stammende Virus getestet, erklärte ein Forscher.

Nachgewies­en wurde es demnach bislang in 45 Vögeln. Etwa ein Drittel betrifft Vogelkadav­er aus NRW. In den betroffene­n Gebieten hätten Amselbestä­nde offenbar stark unter der Krankheit gelitten, sagte NabuExpert­e Adrion.

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FOTO: DPA Rund 500 Amseln sind möglicherw­eise schon infiziert.

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