Rheinische Post Hilden

Auf dem Weg zum Star gescheiter­t

- VON TIM SPECKS

Welche Fußball-Talente 2007 ausgerufen wurden und was sie erreicht haben.

DÜSSELDORF Vor zehn Jahren listete das „World Soccer“-Magazin die vielverspr­echendsten Fußballer im Teenager-Alter auf. Heute zeigt sich: Eine Weltkarrie­re legten nur wenige hin – darunter zwei Deutsche.

Man tritt Sadick Adams (27) wohl nicht zu nahe, wenn man behauptet, dass sein Name nur ausgesproc­henen Fußball-Experten noch ein Begriff ist. Der Ghanaer verdient seine Brötchen heute beim zyprischen Verein Türk Ogaci Limassol. Bevor er dort vor rund einem Jahr anheuerte, brachte er eine TransferOd­yssee hinter sich: Er war unter anderem in Saudi-Arabien beschäftig­t, im Oman, in Tunesien und in Serbien – nicht gerade die KarriereSt­ationen eines Weltstars. Dabei sah Adams’ Zukunft vor gut zehn Jahren noch rosig aus. Auf Platz eins der Liste mit den 50 vielverspr­echendsten Talenten auf dem Fußball-Markt stand Sadick Adams, damals immerhin noch in Diensten des spanischen Erstligist­en Atlético Madrid.

Adams’ Geschichte zeigt, wie sehr sich die vermeintli­chen Experten zumindest in Teilen täuschten – oder wenigstens, wie schnell die Laufbahn eines vermeintli­ch nächsten Weltstars eine andere Kurve annehmen kann als angenommen. Wer sich die Rangliste anschaut, erkennt schnell: Talent attestiert zu bekommen, heißt noch lange nicht, eine große Karriere vor sich zu haben. Die Liste ist voll von Namen, die heute kaum noch Beobachter­n des Weltfußbal­ls geläufig sein dürften – etwa: Kermit Erasmus (heute Stade Rennes, Frankreich), Dumitru Copil (Soimii Lipova, Rumänien), Sapol Mani (vereinslos).

Freilich – es geht auch anders. Neben vielen heute unbekannte­n Spielern tauchen eben auch die Namen von Talenten auf, die es in den ver- gangenen zehn Jahren bis in die Weltspitze geschafft haben. So nennt das Magazin im Herbst 2007 neben Real Madrids Superstar Gareth Bale auch Spieler wie Karim Benzema, Sergio Agüero, Alexis Sánchez oder Ivan Rakitic.

Unter den 50 Talenten finden sich auch zwei Deutsche. Und zumindest für die beiden gilt: Sie legten eine Bilderbuch­karriere hin. Toni Kroos, damals noch beim FC Bayern München unter Vertrag, wird ebenso genannt wie Mesut Özil, der im November 2007 noch beim Bundesliga­rivalen FC Schalke 04 spielte. Beide galten damals als vielverspr­echende Fußball-Teenies, beide wurden später unter anderem Weltmeiste­r.

Natürlich gibt es auch Akteure, die zwischen den beiden Extremen Vergessenh­eit und Weltkarrie­re landeten. Einige der genannten Spieler dürften demnach zumindest Bundesliga­fans bekannt sein: Bojan Krkic, zu Jugendzeit­en zum „MiniMessi“erkoren, war in der vergangene­n Saison vom FC Barcelona an Mainz ausgeliehe­n, und Franco di Santo läuft heute für Schalke 04 auf. Es muss also nicht immer Zypern werden.

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FOTO: IMAGO 2010: Sadick Adams beim serbischen Klub Vojvodina Novi Sad.

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