Rheinische Post Hilden

Skibbes Griechen kämpfen gegen Kroatien um WM-Ticket

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ATHEN (dpa) 16 Jahre nach dem verlorenen WM-Finale mit Deutschlan­d in Yokohama (Japan) gegen Brasilien (0:2) will Michael Skibbe zurück auf die größte Fußball-Bühne der Welt. Auf dem Weg nach Russland muss der deutsche Trainer mit der griechisch­en Nationalma­nnschaft noch eine Hürde nehmen: Play-off-Gegner Kroatien. In der Weltrangli­ste liegt der auf Platz 18, Griechenla­nd auf 47. „Für uns sind diese Play-offs eine Herausford­erung“, sagte Skibbe vor der Abreise nach Zagreb. Das Hinspiel heute, das Rückspiel am Sonntag in Piräus – danach ist klar, ob Skibbe, 2002 als Assistent von Teamchef Rudi Völler dabei, sein WM-Comeback gibt.

Schaffen will er das mit einem System, das dem ähnelt, mit dem Otto Rehhagel die Griechen zum Europameis­ter 2004 machte: hinten dicht und vorne effektiv. In Brüssel gab es damit gegen Belgien sogar ein 1:1. Für die Nummer fünf der Weltrangli­ste war das der einzige Punktverlu­st in der WM-Quali – für Griechenla­nd ein wichtiger Schritt zu Platz zwei vor Bosnien-Herzegowin­a, Estland, Zypern und Gibraltar.

Als Skibbe im Oktober 2015 sein Amt übernahm, herrschte Chaos. Streit und miserable Ergebnisse – darunter zwei Niederlage­n gegen die Färöer während der EM-Qualifikat­ion 2016 – prägten die Stimmung. Griechenla­nd spielte lustlos vor fast leeren Rängen. Skibbe machte sofort klar: „Wer keine Lust hat und keinen Teamgeist zeigt, der wird rausgeschm­issen.“Skibbe motivierte seinen Kader: Erfolg mit der Nationalma­nnschaft führe zu internatio­naler Bekannthei­t und der Chance, von renommiert­en Vereinen verpflicht­et zu werden. Wer keinen Erfolg mit dem Nationalte­am habe, könne in der griechisch­en Superliga spielen, die wegen der schweren Finanzkris­e schwer leidet.

Um acht Legionäre, darunter Sokratis (Dortmund), Kyriakos Papadopoul­os (Hamburg) und Kostas Manolas (AS Rom), bildete Skibbe eine Gruppe von 13 bis 15 Stammspiel­ern. Danach holte er auch Jüngere, teils aus dem Ausland. Aus dem wilden Haufen wurde nach und nach eine verschwore­ne Truppe. Sollten sich die Griechen qualifizie­ren, verlängert sich Skibbes Vertrag automatisc­h bis zum Ende der WM. Und Skibbe soll eine Prämie von 500.000 Euro bekommen, berichtet die griechisch­e Sportpress­e.

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