Rheinische Post Hilden

Karneval in der Kunsthalle

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Der Choreograp­h Ben J. Riepe zeigt in dem Ausstellun­gshaus die Uraufführu­ng von „Carne Vale“.

(kl) Wer dieser Tage in die Kunsthalle geht, sollte sich nicht von dem Stampfen irritieren lassen. Das kommt von Ben J. Riepe und seinen Leuten im ersten Stock, rechts. Dort proben der Choreograp­h und sein Ensemble zurzeit für ihre neue Produktion. Sie haben ein großes weißes Podest errichten lassen, das auf jede Bewegung lautstark reagiert. Und weil sie sich darauf eher nicht mit Trippelsch­ritten bewegen, klingt das dann so: Bum, Bam, Knarz.

„Carne Vale“heißt die neue Arbeit, zu der Riepe sich vom brasiliani­schen Karneval hat inspiriere­n lassen, von den LKW in Salvador de Bahia, auf denen Bands spielten, von den Tausenden, die hinterherl­iefen, von den Kostümen, vom Verund Enthüllen, von der Körperlich­keit. Er habe „das alles einfach mal mitgemacht“, erzählt Riepe. Nun, ein gutes halbes Jahr später, möchte er seine Schlüsse aus den damaligen Erfahrunge­n ziehen, pünktlich zum 11.11., Hoppeditz-Erwachen, Auftakt des Karnevals im Rheinland, bringt er sein Stück auf die Bühne: Morgen Abend, ab 18 Uhr, ist Uraufführu­ng von „Carne Vale“, Samstag und Sonntag, jeweils ab 18.30 Uhr, gibt es weitere Vorstellun­gen sowie am 3. und 4. Februar, also kurz vor Rosenmonta­g.

Eingebette­t sind die Aufführung­en in die aktuelle Ausstellun­g der Kunsthalle „Akademie [Arbeitstit­el]“, zu der das Haus Dutzende Künstler eingeladen hat, Arbeiten zu zeigen – abwechseln­d. Die einen kommen, die anderen gehen, bei laufendem Betrieb. Besucher können zusehen, wie sich die Schau verändert, neu zusammenst­ellt, entwickelt. Auch Riepe muss mit seinen vier Tänzern darum nun unter Beobachtun­g proben, also schon etwas preigeben, noch vor der Erstauffüh­rung. Automatisc­h beginne er dann abzuwägen, sagt Riepe. „zeigen wir jetzt vielleicht schon zu viel, oder nicht?“Anderersei­ts ist dem Choreograp­hen diese Ausstellun­g des Produktion­sprozesses auch ganz recht. Der Zugang zur zeitgenöss­ischen Kunst werde immer hermetisch­er, meint er. Umso wichtiger sei es doch, sich zu öffnen. Info Karten gibt es für 15 Euro, erm. acht Euro telefonisc­h unter 0211 98077141 und per E-Mail: Karten@benjriepe.com

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