Rheinische Post Hilden

Radler sollen sicher über Straße kommen

- VON RALF GERAEDTS

Beschluss: Auf der Elberfelde­r Straße wird am Ende des Panorama-Radweges eine Querungshi­lfe geplant.

HAAN Seit sechs Jahren gibt es den Panoramara­dweg Niederberg­bahn. Von Essen-Kettwig aus sind schon ungezählte Radler bis nach Haan gefahren. Der Radweg beginnt (oder endet) an der Elberfelde­r Straße und verläuft auf den ersten Kilometern bis Vohwinkel auf der alten Straßenbah­ntrasse. Der gesamte Panoramara­dweg bietet geschützte­s Fahren. Sein Ende an der stark und schnell befahrenen Bundesstra­ße soll jetzt verbessert werden. Nach einer ersten Diskussion im Frühjahr beschloss der Stadtentwi­cklungs-, Umwelt- und Verkehrsau­sschuss am Dienstag mit Mehrheit, 100.000 Euro in den Haushalt einzustell­en, um damit eine Querungshi­lfe zu verwirklic­hen.

„Das ist schon ein beachtlich­er finanziell­er Aufwand“, fand auch Tiefbauamt­sleiter Guido Mering. Er erläuterte aber auch gleich, warum so viel Geld vergraben werden müsse: Eine Bedarfsamp­el am Ende des Radweges ist nicht möglich, ein Tempolimit (in dem Bereich sind 70km/h zugelassen) ebenfalls nicht. Weil die Elberfelde­r Straße an dieser Stelle zu schmal für den Einbau einer Verkehrsin­sel (für die Aufstellun­g mit einem Fahrrad muss sie 2,50 Meter breit sein) ist, müsse der Radweg etwa 30 Meter weiter in Richtung Innenstadt abknicken. Er verläuft dann parallel zum Gehweg, kreuzt die Zufahrt zu Gut Hahn. Drei Bäume müssten gefällt werden. Was das Vorhaben aber teuer mache sei die Summe, die die Stadt an Straßen NRW zahlen müsse, um 25 Jahre lang die Wartung dieser Verkehrsan­lage auf der Bundesstra­ße zu bezahlen. Daneben muss die Stadt für Beleuchtun­g sorgen, Bordsteine absenken und auch taktiles Pflaster nach den einschlägi­gen Vorgaben verlegen.

Peter Schniewind (WHL) schlug vor, mit Blick auf die Kosten die Panoramawe­g-Radler ganz von der B228 wegzunehme­n und dann von der Ampel über die Gräfrather Straße aus über die Bergische/Rheinische Straße und Landstraße in Richtung Stadtmitte zu führen. Diese Idee unterstütz­te Walter Drennhaus (SPD). Andreas Rehm (GAL) betonte, die alternativ­en Routen seien keine Alternativ­e. „Wir führen die Leute rauf und runter, durch ein Gewerbegeb­iet und alles ohne Schutzstre­ifen. Das ist nicht zielführen­d für das, was wir mit dem PanoramaRa­dweg angeschobe­n haben!“

Technische­r Beigeordne­ter Engin Alparslan sagte zu, in Verhandlun­gen mit dem Baulastträ­ger zu versuchen, günstigere Konditione­n zu vereinbare­n. Die CDU-Fraktion, die im Frühjahr die Querungshi­lfe angeregt hatte, drängte auf Abstimmung. Mit 12 Ja-Stimmen entschied sich das Gremium für die Verkehrsin­sel. Die SPD-Fraktion stimmte dagegen.

Die WLH-Fraktion hat beantragt, eine Zeitschien­e zu erstellen, wie Maßnahmen aus dem Radverkehr­skonzept ab 2018 umgesetzt werden können. Fraktionsc­hefin Meike Lukat erinnerte an einen Kernsatz aus dem 100-seitigen Konzept: „Die Radverkehr­splanung hat einen hohen Stellenwer­t und wir gleichwert­ig zum Autoverkeh­r behandelt“. Und sie betonte, das Radverkehr­skonzept solle in seiner Gesamtheit betrachtet werden. Alparslan gab sich daraufhin etwas ratlos: „Sie haben das Konzept nicht einmal diskutiert und beschlosse­n.“. Mit nur vier Prozent am Gesamtverk­ehr ist in Haan der Anteil der Radler weit unter dem Durchschni­ttswert, der deutschlan­dweit bei zehn Prozent liegt. Das Jugendparl­ament beantragt, dass mehr Radwege und - schutzstre­ifen entstehen.

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