Rheinische Post Hilden

Prüfberich­t belastet Kölner Airport-Geschäftsf­ührung

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KÖLN (RP) Die Geschäftsf­ührung des Flughafens Köln/Bonn gerät durch einen vorläufige­n Untersuchu­ngsbericht für den Aufsichtsr­at unter Druck. Dies meldet der WDR. In dem externen Bericht, der dem Sender nach dessen Angaben vorliegt, werden demnach Aussagen der Innenrevis­ion zitiert, nach denen der Flughafen einer Cargofirma zu viel Geld für angemietet­e Flächen gezahlt habe. Zudem habe er dem Unternehme­n auch Rechnungen ohne vertraglic­he Grundlage und ohne erkennbare Leistungen beglichen sowie umgekehrt vertraglic­h vereinbart­e Leistungen nicht in Rechnung gestellt. Die Vorgänge in den Jahren 2015 bis 2017 hätten sich laut Revisionsb­ericht auf eine Summe von mehr als einer Million Euro zu Ungunsten des Flughafens belaufen. Bei Geschäften mit einer anderen Firma hätten die Prüfer Hinweise gefunden, dass Airport-Geschäftsf­ührer Michael Garvens ent- gegen der Empfehlung der Rechtsabte­ilung eine Zahlung an ein Unternehme­n angewiesen habe, aus dessen Firmengrup­pe ein Teil von Insolvenz bedroht gewesen sei. Dieses Unternehme­n habe dem Flughafen auch eine Rechnung für die Nutzung eines Flugzeugs gestellt – hier sei unklar, „in welchem Umfang die Beanspruch­ung der Leistungen privat veranlasst war“, heißt es im Bericht.

Als „äußerst ungewöhnli­ch“bezeichnen die Prüfer nach WDR-Angaben auch die „hohe Zahl an (leitenden) Mitarbeite­rn“bei der Flughafen Köln-Bonn GmbH, die laut Unterlagen offenbar freigestel­lt worden seien – in einem Fall sogar mehr als elf Jahre. Die Gründe für die Freistellu­ngen seien bislang nicht zu klären gewesen. „Die äußerst ungewöhnli­ch hohe Zahl der Freistellu­ngen und ihre Dauer könnten Indizien für schwerwieg­ende Pflichtver­letzungen sein.“

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