Syrien nimmt letzte größere IS-Bastion ein
DAMASKUS (dpa) Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat ihr Herrschaftsgebiet in Syrien und im Irak fast vollständig verloren. Syrische Regierungskräfte nahmen gestern mit der Grenzstadt Albu Kamal die letzte größere IS-Bastion im Osten des Landes ein, wie die Armeeführung mitteilte. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte meldete, die Extremisten hätten sich nach heftigen Kämpfen aus dem Ort zurückgezogen.
Die Nato warnte, aus den Gebietsverlusten des IS könnte die Gefahr von Anschlägen erwachsen. „Unsere Arbeit ist nicht getan“, sagte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg zum Auftakt eines Treffens der Anti-IS-Koalition in Brüssel. „Während der IS Gebiet verliert, könnte er versuchen, seine Bedeutung zu beweisen, indem er Terrorangriffe in der Region und darüber hinaus verstärkt, auch hier in Europa.“
Nach Angaben der US-geführten Anti-IS-Koalition haben die Extremisten mittlerweile rund 96 Prozent ihres ehemaligen Herrschaftsgebietes in Syrien und im Irak verloren. Bereits in den vergangenen Monaten waren sie aus den Städten Mossul im Nordirak sowie Rakka und Dair as Saur in Syrien vertrieben worden. Dem IS bleiben jetzt fast nur noch Wüstengebiete an der Grenze zwischen den beiden Ländern. Die Herrschaft über das frühere IS-Gebiet in Syrien ist nun größtenteils zwischen Regierungskräften und einem von Kurden angeführten Bündnis aufgeteilt.