Rheinische Post Hilden

Siemens-Chef Kaeser kündigt „schmerzhaf­te Einschnitt­e“an

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MÜNCHEN (dpa) Die Siemens-Beschäftig­ten müssen sich trotz Milliarden­gewinnen auf massive Stellenstr­eichungen vor allem im Kraftwerks­geschäft gefasst machen. „Unsere Division Power and Gas kämpft seit längerem mit sehr schwierige­n Marktverhä­ltnissen und strukturel­len Herausford­erungen“, sagte Konzernche­f Joe Kaeser bei der Bilanzpres­sekonferen­z. „Wenn dieses Geschäft eine Zukunft haben soll, müssen wir reagieren. Wir müssen die Kapazitäte­n anpassen, auch wenn das schmerzhaf­te Einschnitt­e bedeutet.“

Siemens wird wohl in der Kraftwerks­sparte sowie im Geschäftsf­eld Prozessind­ustrie und Antriebe mehrere Tausend Stellen streichen, über rund 4000 gefährdete Jobs wird spekuliert. Details sollen Arbeitnehm­ervertrete­r am 16. November im Wirtschaft­sausschuss erfahren. Zusätzlich hat der Windturbin­enherstell­er Siemens Gamesa angekün- digt, bis zu 6000 Jobs zu kappen. Siemens leidet im Kraftwerks­geschäft unter einer Nachfragef­laute vor allem bei großen Gasturbine­n.

„Wir sind davon überzeugt, dass es weiterhin einen Weltmarkt für große Gasturbine­n geben wird“, sagte Kaeser. Dieser werde aber deutlich kleiner sein. Geschäftli­ch will Kaeser das Tempo in etwa halten – trotz hoher Kosten durch den bevorstehe­nden Personalab­bau, beispielsw­eise für Abfindunge­n. Den Umsatz will das Unternehme­n 2017/18 (30. September) aus eigener Kraft leicht steigern. Beim Ergebnis werden wieder 7,20 bis 7,70 Euro je Aktie angepeilt. Unter dem Strich könnte damit ein Gewinn von bis zu 6,55 Milliarden Euro stehen. Im vergangene­n Geschäftsj­ahr verdiente Siemens unter dem Strich knapp 6,1 Milliarden Euro, nach 5,5 Milliarden Euro im Vorjahr. Der Umsatz legte von 79,6 Milliarden auf 83 Milliarden Euro zu.

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