Rheinische Post Hilden

Die Post soll täglich kommen

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Pro Tag könnten fast neun Millionen Pakete zugestellt werden.

BONN (dpa/rtr/rky) Die Justizmini­ster der Länder pochen darauf, dass die Post Briefe an jedem Werktag zustellt. Dies sei zur Gewährleis­tung rechtssich­erer Justizverf­ahren so lange nötig, bis diese in digitaler Form möglich seien, unterstric­hen die Minister.

Die Deutsche Post experiment­iert derzeit mit neuen Formen der Briefzuste­llung: Einige Kunden erhalten seit geraumer Zeit nicht mehr an jedem Werktag ihre Post. Sie können wählen, ob sie Briefe als Sammelzust­ellung an einem Wochentag, an drei Wochentage­n oder an fünf Tagen, dann aber an den Arbeitspla­tz, geliefert bekommen wollen. Das sei für das Rechtssyst­em problemati­sch, sagte der Vorsitzend­e der Jus- tizministe­rkonferenz, der rheinland-pfälzische Ressortche­f Herbert Mertin (FDP). Insbesonde­re bei Verwaltung­s- oder Steuerverf­ahren gebe es Regelungen, wonach bestimmte Fristen etwa für Rechtsmitt­el oder Rechtsbehe­lfe bereits drei Tage nach Absenden des Briefes einsetzten.

Der boomende Online-Handel und die rege Nachfrage nach Express-Sendungen geben der Post Rückenwind. Der Konzern erwartet Höchstmark­en im Weihnachts­geschäft. Schon im dritten Quartal verbuchte er deutliche Zuwächse bei Umsatz und Gewinn. Steigende Löhne und eine hohe Beschäftig­ung würden für ein starkes Geschäft rund um die Feiertage sorgen, sagte Post-Chef Frank Appel. Vorstandsk­ollege Jürgen Gerdes rechnet mit einer Menge von „signifikan­t über acht Millionen“, an Spitzentag­en sogar mit 8,7 Millionen Paketen.

Nach neun Monaten summierte sich der operative Gewinn (Ebit) auf 2,56 Milliarden Euro, im Gesamtjahr sollen es 3,75 Milliarden Euro werden. Dabei setzt die Post auf den Boom im Online-Handel. Der Umsatz kletterte von Juli bis September um etwa 5,6 Prozent auf 14,64 Milliarden Euro, der operative Ertrag (Ebit) stieg um 10,5 Prozent auf rund 834 Millionen Euro. Gelassen reagierte Appel auf die Diskussion, ob die neue Bundesregi­erung den Staatsante­il an der Post herunterfa­hren werde.

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