Rheinische Post Hilden

Die Angst vor dem Sofa

- VON PATRICK SCHERER

Italien kämpft heute und am Montag in den Play-offs gegen Schweden um ein WM-Ticket. Bei einer Niederlage wäre es die erste Endrunde ohne die Azzurri seit 1958. Gianluigi Buffon zittert um seine sechste WM-Teilnahme.

STOCKHOLM/DÜSSELDORF Heiße Steaks, kühles Bier und FußballWM im Fernsehen. So schön ist die Aussicht auf den Sommer 2018. Auch für Arjen Robben und Arturo Vidal. Schön finden die beiden das aber gar nicht. Ob sich die Spieler vom FC Bayern dennoch für eine zünftige WM-Party in München verabredet haben, ist nicht überliefer­t. Zeit dafür hätten sie jedenfalls. Sie sind mit ihren Nationalma­nnschaften aus der Niederland­e und Chile in der Qualifikat­ion gescheiter­t.

„Wenn wir die WM verpassen, käme das einer

Apokalypse gleich“

Carlo Tavecchio Und die Liste der abwesenden Weltstars könnte sich nach den Play-offs um eine Legende verlängern: Gianluigi Buffon kämpft mit seinen Italienern gegen Schweden heute (20.45 Uhr) und am Montag (20.45 Uhr/RTL Nitro) um ein Ticket für Russland. Im Falle einer Niederlage wäre es die erste WM ohne Italien seit 1958.

Der italienisc­he Fußball-Verbandspr­äsident hält deshalb rein gar nichts davon, den Druck auf die Squadra Azzura zu verringern. Im Gegenteil. „Wenn wir die WM verpassen, käme das einer Apokalypse gleich“, sagt Carlo Tavecchio. Eine WM ohne Italien als Weltunterg­angsszenar­io – rums! Mit dieser Zuspitzung trifft Tavecchio die Gefühlslag­e der stets leidenscha­ftlichen und derzeit leidenden Tifosi.

Verteidige­r Leonardo Bonucci bemüht hingegen die Vergangenh­eit, um das Volk in positive Stimmung zu versetzen: „Als Italien 2006 Weltmeiste­r wurde, gab es im Umfeld ei- niges Chaos, doch dann hat sich das ganze Land hinter die Nationalel­f gestellt. Unsere Stärke liegt darin, dass wir in schweren Momenten zusammenst­ehen.“Und das italienisc­he Leitmedium im Fußball demonstrie­rt Stärke auf der Titelseite: „Die Azzurri können nicht scheitern“, prangt in großen Lettern auf der „Gazzetta dello Sport“.

Von einer ruhigen Vorbereitu­ng auf die Entscheidu­ngsspiele ist die Mannschaft aber weit entfernt. Großen Diskussion­sstoff birgt vor allem die Personalie Gian Piero Ventura. Unabhängig vom Ausgang der Play-

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