Rheinische Post Hilden

DER SPIELTAG

- VON BIRGIT SICKER

Die Hildener wollen mit einem Sieg über den Vorletzten VfR Krefeld-Fischeln wieder den Sprung aus der Abstiegszo­ne schaffen.

VfR Krefeld-Fischeln – VfB 03 Hilden. Die Kontrahent­en gingen mit ähnlichen Erwartunge­n in die Saison. Vor dem Start der Meistersch­aft galt die Devise: Möglichst schnell die 40 Punkte einsammeln, die in der Regel zum Klassenerh­alt reichen. Und dann wollten die Mannschaft­en einen einstellig­en Tabellenpl­atz in den Blick nehmen.

Von der 40er-Marke sind die Fußballer des VfB 03 nach 14 Spieltagen noch weit entfernt. 13 Zähler stehen aktuell auf dem Konto. Noch vier Begegnunge­n sind in der Hinrunde zu absolviere­n, also maximal zwölf Punkte zu vergeben. Doch es scheint eher fraglich, dass die Hildener plötzlich eine Siegesseri­e starten. Das verrät allein der Blick auf die letzten fünf Begegnunge­n, in denen die Mannschaft von Marcel Bastians nur einen Sieg und ein Unentschie­den einfuhr, aber dreimal als Verlierer vom Platz ging.

„Mühsam ernährt sich das Eichhörnch­en“, heißt es in dieser Saison also für die Hildener. Das gilt aber auch für die Fischelner, die gar erst elf von 42 möglichen Punkten einfuhren. Und damit ebenfalls den eigenen Erwartunge­n weit hinterherh­inken. Während der VfB 03 zuletzt aber mit einem hart erkämpften torlosen Remis gegen den jetzigen Dritten SC West aufhorchen ließ, kehrten die Krefelder mit einer 1:7-Klatsche vom 1. FC Bocholt heim, fielen damit in der Oberliga auf den vorletzten Rang zurück und stehen jetzt zwei Plätze hinter den Hildenern, die sich jedoch ebenfalls in der Abstiegszo­ne aufhalten.

Angesichts der Ausgangssi­tuation erwartet Marcel Bastians „ein heißes und hitziges Duell im Abstiegska­mpf“. Der VfB-Trainer betont: „Dieses Spiel ist für beide Mannschaft­en wichtig – ich bin schon gespannt, was dabei herumkommt.“Nur ein Sieg hilft beiden Kontrahent­en wirklich weiter – eine Niederlage wäre ein weiterer herber Rück- schlag. Das weiß auch Thomas Schlösser. Der Vorsitzend­e des VfR Fischeln kündigte nach dem Debakel in Bocholt Gesprächsb­edarf an und betonte nach dem desolaten Auftritt in der zweiten Halbzeit: „So steigen wir ab und haben in dieser Klasse auch nichts zu suchen.“Josef Cherfi hingegen handelt derzeit gemäß dem Prinzip: Die Hoffnung stirbt zuletzt. Denn nach verletzung­sbedingten Ausfällen musste sein Team zuletzt immer wieder mit A-Jugendlich­en auflaufen – von Eingespiel­theit konnte nicht die Rede sein. In Bocholt fehlten der gesperrte Christos Pappas und der angeschlag­ene Dustin Orlean (Knieverlet­zung). Zur Pause lagen die Krefelder trotzdem nur mit 1:2 zurück, in der zweiten Halbzeit offenbarte­n sich jedoch Auflösungs­erscheinun­gen. Nach der heftigen Abfuhr wirkte der VfR-Trainer etwas ratlos – und betonte: „Wir müssen jetzt sehen, dass wir die Köpfe wieder frei bekommen, damit wir nicht chancenlos in die Winterpaus­e gehen.“

Im Kellerduel­l am Sonntag (Bezirksspo­rtanlage Kölner Straße 368a) sind die Karten neu gemischt. Gleichwohl treten die Hildener mit etwas mehr Selbstbewu­sstsein an – und mit Fabian zur Linden, der nach seiner Gelb-Sperre in gewohnter Manier den Sechser-Part im Mittelfeld übernehmen kann. „Er ist immer ein wichtiger Baustein“, erklärt Bastians. Wie defensiv oder offensiv wird er sein Team ausrichten? „Da ist noch keine Entscheidu­ng gefallen“, versichert­e der VfB-Coach gestern. Denn trotz der Talfahrt des Gastgebers schätzt er die individuel­le Qualität in den Fischelner Reihen groß ein. „Ein Kevin Breuer kann den Unterschie­d machen“, betont Bastians. Die Krefelder Offensivkr­aft kam in der vergangene­n Saison auf 20 Treffer. Bislang stehen jedoch erst sechs Tore in Breuers persönlich­er Statistik – abschreibe­n will ihn Bastians deshalb aber nicht.

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RP-FOTO: STASCHIK Timo Kunzl (links), der aus der Hildener Zweiten kommt, trifft in der Oberliga auf einen raueren Umgang.

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