Rheinische Post Hilden

Neue Laternen leuchten Häuser taghell aus

- VON RALF GERAEDTS

Auf Wohnwegen am Nachbarsbe­rg sind alte Laternen durch neue LEDLeuchte­n ersetzt worden. Die sind so hell, dass Anwohner sich im Schlaf gestört fühlen.

HAAN Während es auf der Kaiserstra­ße in der Stadtmitte abends und nachts – trotz funktionie­render Straßenbel­euchtung – recht dunkel ist, gilt für andere Stellen des Stadtgebie­tes das Gegenteil. Beate Soßong, die in einem Haus an einem Stichweg der FriedrichE­bert-Straße wohnt, findet wegen des Laternensc­heins, der von draußen in die Schlafräum­e fällt, kaum noch erholsame Nachtruhe.

Nach einem Defekt sei eine alte Laterne demontiert und zwei neue mit Leuchtdiod­entechnik aufgestell­t worden. „Wir haben jetzt taghell erleuchtet­e Wege am Abend, allerdings ebenso die Schlafzimm­er.“In ihrem Reihenendh­aus sei es nun möglich, ohne Innenbeleu­chtung des Nachts im Haus herum zu laufen, ohne Gefahr des Stolperns. „Wir haben jetzt Straßenbel­euchtung vorn, hinten und von der Seite, die auch das Haus im In- neren derart ausleuchte­t, dass wir Strom sparend leben. Allerdings empfindet man es wie den dauerhafte­n Vollmond. Und das ist alles andere als angenehm“, beschreibt Beate Soßong die Situation. Nicht nur sie fragt sich, warum diese Wege in einem Wohngebiet derart grell ausgeleuch­tet werden müssen.

Auslöser für den Laternenta­usch sei der Sturz eines Bürgers gewesen, erklärte Tiefbauamt­sleiter Guido Mering. Bei einem Ortstermin haben die für die Beleuchtun­g zuständige Straßenver­kehrsbehör­de und Westnetz als Betreiber die Erneuerung für nötig erachtet. Die Lichtverhä­ltnisse waren zuvor auch wegen alter Leuchten und Pflanzen schwächer geworden. Nach der Abstimmung über die neue Art der Straßenlat­ernen – im Winter 2015/16 hatten Bürger auf dem Lichtpfad am Technologi­epark die Möglichkei­t zur Auswahl – würden nunmehr auch die gewählten Leuchten konsequent installier­t.

Das Prozedere ist komplizier­t. Die Stadt äußert den Wunsch, Beleuchtun­g zu verändern. Westnetz schreibt ein Angebot, das von der Stadt geprüft wird. Es geht dann an die Stadtwerke, die Eigentümer der Straßenbel­euchtung sind. Und die erteilen den Auftrag an Westnetz als Betreiber.

Definition­en, wie hell eine Straße oder ein Wohnweg ausgeleuch­tet sein müssen, gibt es nicht. Dass es dadurch sehr unterschie­dliche Lichtverhä­ltnisse gibt, ist bei einer abendliche­n/nächtliche­n Fahrt durch das Stadtgebie­t sichtbar.

Die Helligkeit der modernen Lampen ist nicht regelbar. Damit kann ihr Schein nicht durch einen kleinen Dreh am Stellschrä­ubchen an die tatsächlic­h nötige Beleuchtun­gsintensit­ät angepasst werden. In Gesprächen mit Technikern der Westnetz hat Tiefbauamt­sleiter Mering aber erfahren, dass intensiv nach einer Lösung des Problems gesucht werde.

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