Rheinische Post Hilden

Wenn Wünsche zur Makulatur werden

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Mitte Oktober hat der Haaner Verwaltung­svorstand den Entwurf des Haushaltsp­lanes 2018 eingebrach­t. Bürgermeis­terin Bettina Warnecke steckte auch das zeitliche Ziel: Der Stadtrat soll am 12. Dezember das Zahlenwerk verabschie­den. Mit der nunmehr anstehende­n Haushaltsp­lan-Beratung möchte die Politik auch eine neue Qualität der Diskussion erreichen: Im letzten Jahrzehnt nämlich fanden Etatberatu­ngen nur noch im Hauptaussc­huss statt. Viele Punkte wurden aber nicht entschiede­n und dann zur Einzelents­cheidung oft nach erneuter Diskussion erst im Stadtrat abgestimmt. Diesmal sind Etatberatu­ngen in den Ausschüsse­n vorgeschal­tet, damit deren Fachkompet­enz nicht außen vor bleibt. Der Ausschuss für Stadtentwi­cklung, Umwelt und Verkehr hätte Dienstag den Auftakt machen sol-

Haushaltsp­lan-Beratungen sollen in Haan ab sofort wieder in den Fachaussch­üssen geführt werden. Nur wird das schwierig, wenn Fraktionen nicht vorbereite­t sind.

len. Die CDU zeigte sich dort aber gänzlich unvorberei­tet, verwies darauf, noch gar keine Haushaltsk­lausur gehalten zu haben. Im Grunde ist das ja nicht schlimm – bis auf die WLH hatte sich noch keine Fraktion (mindestens) einen ganzen Tag dem Etat widmen können. Aber nur die CDU meldete Beratungsb­edarf an und blockierte damit mögliche Vorentsche­idungen. In der Sitzung konnten nur Fachfragen gestellt werden. Die Beratung wird – Überraschu­ng! – jetzt doch wieder im Hauptaussc­huss erfolgen müssen.

Derlei Verhalten erschließt sich weder den Beteiligte­n, noch den Beobachter­n. Walter Drennhaus (SPD) schäumte und wollte den Wirtschaft­sförderung­sausschuss schon absagen. Die Fraktionen wussten spätestens im August, dass der Etat im Oktober vorgelegt würde. Sicher waren zwei Wochen Herbstferi­en. Aber sie kamen nicht überrasche­nd. Und so hätte gewiss Gelegenhei­t bestanden, in den Fraktionen Terminplän­e so zu stricken, dass eine effektive Arbeit nicht verhindert würde. ralf.geraedts@rheinische-post.de

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