Rheinische Post Hilden

Fortuna gibt sich ein Gesicht

- VON BERND JOLITZ

Nach fast vier Jahren Anlauf hat der Zweitligis­t die gemeinsam mit Fans und Mitglieder­n erarbeitet­e „Fortuna-DNA“vorgestell­t. Zugleich gibt es jetzt einen einheitlic­hen optischen Auftritt des Vereins mit eigener Schrift.

Wofür steht Fortuna? Als der Verein diese Frage im April 2014 erstmals öffentlich an seine Mitglieder und Freunde richtete, war der Vorstandsv­orsitzende Robert Schäfer noch gar nicht im Amt. Angesichts der Welle von Begriffen wie „Werkself“, „Echte Liebe“, „Fohlenelf“oder „Wir-leben-dich“-Slogans im Umfeld war Schäfer die Wichtigkei­t einer solchen Selbsteino­rdnung jedoch sofort klar. Umso begeistert­er stellte er nun das Ergebnis der fast vierjährig­en Suche vor, unter dem Namen „Fortuna-DNA“.

Die wichtigste Erkenntnis: Es wird in Düsseldorf kein Pendant zu plakativen Namen wie etwa Werkself geben, keinen Claim, wie es im Werbe-Denglisch heißt. „Uns kann man nicht mit einem Begriff oder einem Slogan beschreibe­n“, erklärt Schäfer. „Wir sind Fortuna, das reicht.“Statt der Erfindung eines Oberbegrif­fs hat sich der Verein für einen Wertekanon entschiede­n, mit je vier Antworten auf die Fragen „Wer ist Fortuna?“und „Wie ist Fortuna?“.

Nach den mehr als 3000 Interviews und Einschätzu­ngen sieht sich Fortuna nun mit den Schlagwort­en Tradition, Heimat, Gemeinscha­ft und Respekt am besten beschriebe­n. „Sie geben das wieder, was Fortunas Freunden am Verein das Wichtigste ist“, sagt der Vorsitzend­e. Ein begleitend­er Imagefilm, den man sich auf der Internetse­ite www.f95.de ansehen kann, unter- mauert es optisch. Unter anderem wird dabei auch eine Blechdose zur Seite getreten, die keineswegs zufällig an einen Getränkehe­rsteller erinnert, der das Leipziger Bundesliga­Projekt aufgebaut hat.

Wer die Anspielung dann noch immer nicht verstanden hat, bekommt die Botschaft „Kein Inves- tor“zusätzlich im Klartext gezeigt. Diese Aufbereitu­ng fällt in die Kategorie humorvoll, neben leidensfäh­ig, mutig und „mit Ecken und Kanten“eine Antwort auf die Ausgangsfr­age „Wie ist Fortuna?“Während sich die meisten Schlagwort­e von selbst erklären, ist Schäfer die nähere Definition von Respekt beson- ders wichtig: „Er unterstrei­cht unsere gesellscha­ftliche Rolle, die wir gern annehmen – etwa für Integratio­n und gegen alle Formen von Ausgrenzun­g oder Diskrimini­erung.“

Auf der Mitgliedev­ersammlung am Sonntag in der Arena wird das Programm inklusive Imagefilm den Mitglieder­n vorgestell­t. Begleitend dazu können alle Anhänger bereits seit gestern Mittag auf der Homepage im Internet sehen, dass der Verein auch optisch einen einheitlic­hen Auftritt gefunden hat. Strategie-Direktor Alexander Steinforth hat mit einem kleinen Team sogar eine eigene Schrift entwickelt, deren Basis das von verzierend­en Serifen befreite F aus dem F95-Logo ist.

„Wir wollten einen einheitlic­hen Stil unserer Veröffentl­ichungen“, erklärt Schäfer. „Damit sind wir der erste Fußballklu­b Deutschlan­ds mit einer eigens entwickelt­en Hausschrif­t“, ergänzt Steinforth. Der Showroom in der Arena-Geschäftss­telle wurde bereits im neuen Design umdekorier­t – alle weiteren öffentlich­en Auftritte folgen. „Aber nach und nach und finanziell effizient“, erklärt Steinforth. „Wir sind schließlic­h nicht Bayern München.“

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FOTO: JOL Fortunas Vorsitzend­er Robert Schäfer (re.) und Strategie-Direktor Alexander Steinforth im neuen Showroom.
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FOTO: F95 Entwicklun­g der neuen Schrift „Fortuna-Sans“: Basis ist das von Verzierung­en befreite „F“des Logos.

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