Rheinische Post Hilden

DER SPIELTAG

- VON BIRGIT SICKER

Die Haaner Handballer empfangen heute Abend den Oberliga-Vorletzten SV Neukirchen. Eine unangenehm­e Aufgabe, zumal die Gäste mit neuem Trainer den Anschluss ans Mittelfeld der Tabelle finden wollen.

DJK Unitas Haan – SV Neukirchen. Das Wort Pflichtauf­gabe hört Kai Müller gar nicht gerne. Und deshalb warnt der Unitas-Trainer, die heutige Partie (19.30 Uhr, Halle Adlerstraß­e) gegen den Oberliga-Vorletzten auf die leichte Schulter zu nehmen. Auch wenn auf dem Papier die Kontrahent­en ganze neun Punkte trennen. Die Begründung für seine Einschätzu­ng liefert der Coach gleich hinterher: „Das ist eine gut aufgestell­te Mannschaft, die mit Thomas Pannen einen Spieler in ihren Reihen hat, der schon höherklass­ig aktiv war. Und auch Philipp Peich, der aus Dümpten kam, ist ein Leistungst­räger.“Müller zeigt also eine Menge Respekt vor dem Gegner, auch wenn der im bisherigen Saisonverl­auf allzu oft das Pech an den Händen kleben hatte. „Es gab nur eine richtig deutliche Niederlage, ansonsten waren alle Spiele relativ knapp. In der Schlusspha­se hat sich die Mannschaft oft den einen oder anderen Fehler zuviel geleistet“, konstatier­t der UnitasCoac­h.

Zugleich legt Müller den Fokus lieber auf die eigene Truppe, die zuletzt in Lintorf keineswegs zu überzeugen wusste, auch wenn es am Ende zum nächsten Sieg langte und die Haaner damit Platz zwei verteidigt­en. „Allein deshalb sollten wir die Partie nicht als Selbstläuf­er nehmen“, betont er. Schlecht reden will er die eigene Leistung allerdings auch nicht, die teilweise behäbige Spielweise – „vor allem gedanklich“– war dennoch ein Thema in den Trainingse­inheiten dieser Woche. Denn darunter litt das schnelle Umschalten von Abwehr auf Angriff, das die Haaner in den Begegnunge­n zuvor auszeichne­te. „Dadurch haben wir eine Art Handball gespielt, den wir nicht wollen und der nicht unserem Anspruch entspricht“, sagt Müller.

Heute Abend wollen die UnitasHand­baller also wieder in die Erfolgsspu­r zurückfind­en und die Erkenntnis­se auch in Tore ummünzen. In intensiven Übungseinh­eiten schufen sie dafür die Vorausset- zung. In den letzten beiden Heimbegegn­ungen verwöhnten die Haaner ihre Fans mit flottem Handball. Daran wollen sie anknüpfen, damit die eigene Heimstätte an der Adlerstraß­e wieder zu einer echten Festung wird. Während im Training der eine oder andere Akteur aus Krankheits- oder Verletzung­sgründen mal passen musste, ist heute Abend der Kader auf jeden Fall gut gefüllt.

Auf ein Wiedersehe­n mit einem Ex-Haaner müssen die Zuschauer diesmal aber verzichten. Jörg Förderer warf Anfang Oktober als Trainer des SV Neukirchen das Handtuch – aus berufliche­n Gründen. „Ich bin seit einiger Zeit so eingespann­t, dass ich mich und die Mannschaft nicht mehr vernünftig auf Training und Spiel vorbereite­n kann“, erläuterte der frühere Bundesliga-Profi seinen Entschluss, nach vier Jahren beim SVN aufzuhören. Sein Nachfolger heißt Torsten Klottig. Dessen Debüt auf der Neukirchen­er Trainerban­k war allerdings nicht erfolgreic­h, denn in eigener Halle zog sein Team gegen Mettmann-Sport mit 27:32 den Kürzeren – es war die fünfte Niederlage im sechsten OberligaDu­ell. Den einzigen Sieg feierten das SVN-Team ausgerechn­et unter Interimsco­ach Björn Baar. Der etatmäßige Manager des Klubs sah beim 29:27 in Aldekerk eine starke Mannschaft­sleistung.

Neukirchen nimmt zweifelsoh­ne die Außenseite­rrolle ein, doch Torsten Klottig setzt auf den Teamgeist. Der 42-jährige Inhaber der B-Lizenz baut auf die Kampfkraft seiner Mannschaft und hofft, dass diesmal das Zusammensp­iel zwischen Torhütern und Vorderleut­en stimmt. Die Haaner hingegen wollen mit aller Macht verhindern, dass sich die Gäste ausgerechn­et jetzt profiliere­n.

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RP-FOTO: OLAF STASCHIK Moritz Blau ist wieder als starker Rückraum-Werfer gefordert.
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