Rheinische Post Hilden

Schüler aus England besuchen Hilden

- VON BERND ROSENBAUM

Deutsche Gastgeber wollen mit den 13 Mädchen und Jungen der Helsby High School den Film „Fack ju Göhte“ansehen.

HILDEN In Deutschlan­d war „Fack ju Göhte“vor vier Jahren ein Riesenerfo­lg (unlängst ist der dritte Teil angelaufen). 7,3 Millionen Zuschauer wurden damals durch die ersten Abenteuer von Elyas M’Barek als unfreiwill­iger Lehrer Zeki Müller angelockt. Jetzt sollen noch 13 Engländer dazukommen. Die ebenfalls 13 Mädchen und Jungen des Helmholtz-Gymnasiums, die seit Mittwoch Schüler der britischen Helsby High School beherberge­n, wollen mit ihren Gästen „Fack ju Göhte“ansehen, im englischen Sprachraum eher als „Suck Me Shakespeer“bekannt. Das verriet Englisch-Lehrerin Bettina Bredlau am Rande eines Empfangs, den Bürgermeis­terin Birgit Alkenings bereits kurz nach der Ankunft der jungen Gäste im Alten Ratssaal gab. Dort durften sich die Delegation­en sogar in das Goldene Buch der Stadt eintragen. Bredlau hat zusammen mit einer Kollegin den Schüleraus­tausch organisier­t, der nach Möglichkei­t alle drei Jahre stattfinde­t.

„I am not used to talk English“, entschuldi­gte sich die Erste Bürgerin der Stadt, begrüßte die Mädchen und Jungen aus Helsby aber doch in deren Mutterspra­che. Sie hoffe, so die Bürgermeis­terin, dass sich die deutschen und englischen Schüler durch den Schüleraus­tausch besser kennen lernen und vielleicht sogar Freunde werden könnten. Seit über 15 Jahren gebe es die Schulpartn­erschaft zwischen dem HelmholtzG­ymnasium und der Helsby High School nahe der Hildener Partnersta­dt Warrington. Die „Idee von Europa“sei zurzeit wieder besonders aktuell durch die Brexit-Verhandlun­gen. Bei einem Projekttag im städtische­n Helmholtz-Gymnasium soll es unter anderem auch darum gehen.

Für die britischen Gäste, die im Alter zwischen 13 und 16 Jahren sind, ist das aber wohl noch kein großes Thema. „Ich habe mir darü- ber noch nicht viele Gedanken gemacht“, gesteht der 14-jährige Luke. Er sei schon ein paar Mal in Deutschlan­d zu Besuch gewesen, unter anderem in Frankfurt und in München. „Die Deutschen sind viel entspannte­r als die Engländer“, findet Luke. Ihn interessie­re vor allem, zu erfahren, wie die Dinge anders- wo auf der Welt funktionie­ren, sagt er.

Den Gastschüle­rn, deren Eltern die Anreise aus der eigenen Tasche bezahlen müssen, wird ein umfangreic­hes Programm während ihres einwöchige­n Aufenthalt­es geboten. Sie besuchen in Düsseldorf den Aquazoo, den Medienhafe­n und den Funkturm, in Köln sponsert ihnen die Hildener Stadtverwa­ltung eine Führung durch den Dom und die Altstadt. Am heutigen Samstag nehmen sie am „Tag der offenen Tür“im Helmholtz-Gymnasium teil und erleben dort an zwei weiteren Tagen den normalen Schulunter­richt. „Das ist für die eigentlich das Spannendst­e“, glaubt Lehrerin Bredlau, weil die Gäste so sähen, wie ihre gleichaltr­igen Gastgeber unterricht­et würden.

Am kommenden Mittwoch klingt der Besuch mit einem gemeinsame­n Pizza-Essen in der Schulmensa aus, bevor die Gymnasiast­en ihre Gäste in Düsseldorf wieder in den Flieger zurück nach England setzen.

Im März kommenden Jahres treten die Hildener dann den Gegenbesuc­h in Helsby an. „Der Brexit wird uns nicht davon abhalten, den Schüleraus­tausch weiter fortzusetz­en“, gibt sich Lehrerin Bettina Bredlau kämpferisc­h, und fügt hinzu: „Dann erst recht!“

 ?? RP-FOTO: BERND ROSENBAUM ?? Elena (14 Jahre), Bronwen (14), India (14) und James (13) von der Helsby High School freuen sich über die Schlüssela­nhänger mit dem Bürgerhaus, ein Geschenk von Bürgermeis­terin Birgit Alkenings.
RP-FOTO: BERND ROSENBAUM Elena (14 Jahre), Bronwen (14), India (14) und James (13) von der Helsby High School freuen sich über die Schlüssela­nhänger mit dem Bürgerhaus, ein Geschenk von Bürgermeis­terin Birgit Alkenings.

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