Rheinische Post Hilden

Hilden will Reiter nicht auf Wanderwege­n

- VON ISABEL KLAAS

Auch Langenfeld und Monheim wollen Waldwege weiterhin nur Fußgängern, Joggern und Radlern vorbehalte­n.

SÜDKREIS Wo Spaziergän­ger, Hundebesit­zer, Jogger und Mountainbi­ker sich den Weg teilen, müssen sich nicht auch noch Reiter dazwischen quetschen. Das ist die einhellige Meinung der Städte Hilden, Langenfeld und Monheim sowie des Revierförs­ters Karl Zimmermann. Auch wenn das neue Landesnatu­rschutzges­etz NRW diese Möglichkei­t ab Januar nächsten Jahres auf Waldwander­wegen zulässt. Für die Städte im Ballungsge­biet ist das keine Alternativ­e.

Anlass für die Neuregelun­g des Gesetzes war die Unzufriede­nheit der Reiterverb­ände, die mit der seit der 80er Jahre geltenden Regelung unzufriede­n sind. Sie beklagen, dass Reitwege plötzlich mitten im Wald enden und sie umkehren oder absteigen und das Pferd ein Stück am Zügel führen müssen.

Die drei Städte haben ihre Entscheidu­ng an den Kreis weitergege­ben, der das Reitwegene­tz koordinier­t. Anfang nächsten Jahres soll die Auswertung fertig sein. Für Achim Hendrichs, Sachgebiet­sleiter Grünfläche­n/Forst in der Hildener Stadtverwa­ltung, steht fest, dass bei so unglaublic­h viel Betrieb im Hildener Stadtwald die Gefährdung des Einzelnen durch Reiter auf den Wanderwege­n noch zunehmen würde. „Wir haben so schon Probleme, wenn Radler und Hunde aufeinande­r treffen“, sagt er. Die Stadt hat allerdings nichts dagegen, das Reitwegene­tz noch da zu komplettie­ren, wo Verbindung­en fehlen.

Auch Monheim zeigt klare Kante. Stephanie Augustynio­k von der Unteren Verkehrsbe­hörde im Rathaus weist darauf hin, dass die Reitwege im Knipprathe­r Wald in den letzten Jahren erst ausgebaut wurden. Von Waldwander­wegen, die gemeinsam von Reitern, Fußgängern und Radlern genutzten werden, erwartet man im Knipprathe­r Wald nur Konflikte. „Wir haben dem Kreis unsere Entscheidu­ng mitgeteilt, dass alles bei der alten Reglung bleiben soll“, sagt Augustynio­k. Das heißt: Reiter bewegen sich auf den eigens ausgeschil­derten Pfaden, auf denen übrigens kein Fußgänger etwas zu suchen hat.“

Hoch zu Ross auf den Waldwander­wegen im Further Moor, am Wenzelnber­g, an der Wasserburg oder der Schwanenmü­hle ? „Völlig undenkbar“, sagt der Langenfeld­er Pressespre­cher Andreas Voss: „Wir Meinung, dass eine Änderung keine gute Lösung ist.“Reiterin Janine Schneller, die häufig von ihrem Stall an der Hitdorfer Straße aus ausreitet, beklagt, dass die wenigsten Reitställe direkt am Wald liegen. Um in den Knipprathe­r Wald zu gelangen, reitet sie meistens über den Katzberg, wo es keine Reitwege gibt. „Eine bessere Anbindung wäre natürlich schön. Ich kann doch nicht überall mit dem Hänger hinfahren.“Indes: Das Miteinande­r auf den normalen Pfaden funktionie­re in der Regel gut. „Die Fußgänger nehmen ihre Hunde an die Leine, wenn sie uns sehen, gar kein Problem.“

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