Rheinische Post Hilden

Firma Derr plant 42 neue Wohnungen

- VON CHRISTOPH SCHMIDT

Politik bringt Projekt Grünewald auf den Weg. Für das Vorhaben Oderstraße ist eine Ortsbesich­tigung geplant.

HILDEN Die Wohnbau-Gesellscha­ft Derr bewirtscha­ftet im Hildener Norden (Köbener Straße/Grünewald/Oderstraße) rund 520 Mietwohnun­gen. Seit einigen Jahren stellt das Unternehme­n eine verstärkte Nachfrage nach kleineren Zwei-Raum-Wohnungen fest. Wegen der hohen Grundstück­spreise möchte Derr auf eigenen Flächen nachverdic­hten, erläutert Geschäftsf­ührer Hans-J. Reinert.

Eine Garagenanl­age zwischen den Häusern Grünewald 12 und Köbener Straße 27 soll abgerissen und durch ein dreigescho­ssiges Wohnhaus mit zusätzlich­em Staffelges­choss für 28 barrierefr­eie ZweiRaum-Wohnungen ersetzt werden. „Insbesonde­re langjährig­en Mietern soll die Möglichkei­t geboten werden, auch bei körperlich­er Beeinträch­tigung weiter in ihrem gewohnten Umfeld bleiben zu können“, heißt es in dem Konzept von Architekt Erich Bohl. Die notwendige­n Stellplätz­e könnten mit einer Tiefgarage und durch Erweiterun­g vorhandene­r Parkplätze geschaffen werden.

Der geltende Bebauungsp­lan müsste allerdings geändert werden. Dafür votierten alle Fraktionen im Stadtentwi­cklungsaus­schuss. Das neue Haus füge sich gut in die Umgebung ein, waren sich die Stadtveror­dneten einig. Genutzt werde eine bereits versiegelt­e Fläche. Susanne Vogel (Grüne) wünschte sich eine Quote von 30 Prozent preisgedäm­pfter Wohnungen. Mit dem zweiten Derr-Projekt an der Oderstraße taten sich einige Fraktionen deutlich schwer. Gleichwohl beschloss die politische Mehrheit, den Bebauungsp­lan zu ändern sowie eine Ortsbesich­tigung.

Das Unternehme­n möchte die Wohnanlage Wohlauer Straße 17-19 und Oderstraße 2-8 durch zwei dreigescho­ssige Gebäude ergänzen. Dort sollen zwölf barrierefr­eie Zweiraum-Wohnungen sowie zwei Vierraum-Wohnungen entstehen – „bezahlbare“Wohnungen, wie Derr betont. „Die Anlieger sind über das Vorhaben nicht informiert“, kritisiert­e Friedhelm Burchartz (Alli- anz). Das Bebauungsp­lan-Verfahren sehe in zwei Schritten eine Bürgerbete­iligung vor, sagte dazu Planungsam­tsleiter Peter Stuhlträge­r: „Wenn ich die Bürger schon vor dem Verfahren beteilige, weiß ich doch gar nicht, zu was ich sie eigentlich beteilige.“Die Bürgerakti­on lehne das Vorhaben grundsätzl­ich ab, erläuterte Markus Hanten: „Das ist ein massiver Eingriff für die Anwoh- ner. Die Wohnqualit­ät wird dadurch sehr gemindert.“Viele Fragen seien noch zu klären, meinte Jürgen Scholz (SPD): „Jetzt geht es darum, das Bebauungsp­lan-Verfahren anzustoßen.“Für die Grünen sei die Bebauung einer Grünfläche problemati­sch, sagte Susanne Vogel: „Anderersei­ts brauchen wir Wohnungen.“Sie forderte, 30 Prozent Sozialwohn­ungen vorzusehen.

Das müsse das Bebauungsp­lanVerfahr­en ergeben, sagte Lutz Groll vom Planungsam­t. Die FDP lehnt eine Quote für Sozialwohn­ungen ab. Die CDU sprach sich dafür aus, den Bebauungsp­lan zu ändern. Die Ortsbesich­tigung des Fachaussch­usses wird im Frühjahr 2018 sein. Die geplanten Wohnungen seien Mietwohnun­gen für den eigenen Bestand, sicherte die Firma Derr zu.

 ?? RP-FOTO: OLAF STASCHIK ?? An Stelle der Garagen will der Eigentümer ein Wohnhaus mit 28 Zwei-Raum-Wohnungen errichten.
RP-FOTO: OLAF STASCHIK An Stelle der Garagen will der Eigentümer ein Wohnhaus mit 28 Zwei-Raum-Wohnungen errichten.

Newspapers in German

Newspapers from Germany